Dienstag, 07. September 2021

Macht Angela Merkel plötzlich Wahlkampf für die CDU und Armin Laschet?

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Es ist noch gar nicht so lange her, da titulierte Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel auf der traditionellen Sommer PK vor der Bundespressekonferenz die CDU als Partei, der sie „nahestehe“. Von irgendwelchen Wahlkampfaktivitäten oder Wahlempfehlungen ihrerseits war wochenlang nichts zu hören. Im Gegenteil, sie erweckte den Eindruck, es sei ihr schlicht egal, wer nach ihr Deutschland regiert. Wer weiß, vielleicht ist es auch so. Doch offenbar hat sie sich entschieden, auf den letzten Metern doch noch Partei für die Partei zu ergeifen, deren Bundesvorsitzende sie 18 Jahre war.

Den ersten Aufschlag erlebte die insoweit staunende Öffentlichkeit Ende August, als Merkel den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz rüffelte, weil der sich als legitimer Nachfolger Merkels ausgibt, ohne eine Koalition mit der Partei Die Linke auszuschließen. Mit ihr hätte es keine Bundesregierung mit Beteiligung der Linken gegeben, ließ Merkel wissen. Wir hatten darauf hingewiesen, dies sei wohl in Wahrheit weniger Unterstützung für Olaf Scholz als der Versuch, das eigene Ansehen in der Bevölkerung zu retten, zumal Merkel, wäre es je darauf angekommen, letztlich keine Skrupel gehabt hätte, auch dieses Dogma zu brechen. Diese Kritik an Scholz hat sie heute im Deutschen Bundestag wiederholt, und dabei darauf verwiesen, sie sage „doch nur die Wahrheit“.

Zuvor hatte sie am Wochenende mit Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet erneut Flutgeschädigte in NRW besucht und dabei angemerkt, Laschet führe Nordrhein-Westfalen erfolgreich als Ministerpräsident und habe das Format, auch ein erfolgreicher Bundeskanzler zu sein. An dieser Stelle können wir uns nur wiederholen und darauf verweisen, dass diese Unterstützungsaktion mit großer Wahrscheinlichkeit ebenso wie die inzwischen schon peinlichen Lobpreisungen Laschets durch den CSU-Vorsitzenden Dr. Markus Söder zu spät kommen. Um es mit einem historischen Zitat zu sagen: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Wobei die Strafe für Merkel keine sein wird und Söder sich herausreden wird, es eben im Frühjahr schon besser gewusst zu haben.

Doch irgendwann im kommenden Jahr wird vielleicht der eine oder andere doch noch zu der Erkenntnis kommen, dass die Art und Weise, wie Merkel die CDU geführt und das Land regiert hat, am Ende zu jenem Ergebnis der CDU bei der Bundestagswahl geführt hat, das jetzt alle Armin Laschet in die Schuhe schieben.


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

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