Donnerstag, 27. April 2023

HDE vermeldet Beschäftigungsrekord im Einzelhandel

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Bei all den Meldungen über sterbende Innenstädte, Geschäftsschließungen oder Insolvenzen namhafter Einzelhandelsunternehmen, gibt es aus Sicht des Handelsverbands Deutschland (HDE) im Vorfeld des Tags der Arbeit auch etwas Positives aus der Branche zu vermelden: eine neue Rekordbeschäftigung. Mit mehr als 3,1 Millionen Beschäftigten sei der Einzelhandel einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. „Die Branche baut seit Jahren immer weiter Beschäftigung auf – trotz aller Krisen. Wir haben aktuell den höchsten Beschäftigungsstand seit 20 Jahren erreicht. Das ist in diesem schwierigen Umfeld eine große Leistung“, würdigt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth das personalpolitische Engagement der Handelsunternehmen.

Die beiden Kernberufe des Handels (Kaufleute im Einzelhandel sowie Verkäufer) gehörten zu den am häufigsten gewählten Ausbildungsberufen in Deutschland. In diesen beiden Kernberufen würden jährlich rund zehn Prozent aller Ausbildungsverträge geschlossen. Sie führten mit 13 Prozent der angebotenen Ausbildungsstellen das Ranking der Bundesagentur für Arbeit (BA) an.

Und trotzdem spitze sich der Kampf um Arbeits- und Fachkräfte auch im Einzelhandel weiter zu. Laut HDE hatten die Handelsunternehmen Anfang des Jahres rund 50.000 weitere offene Stellen der BA gemeldet. Einer aktuellen Studie zufolge liege die tatsächliche Anzahl sogar bei rund 120.000 offenen Stellen. „Der Arbeits- und Fachkräftemangel“, warnt Genth, „ist inzwischen einer der größten Bremsklötze für das Wirtschaftswachstum. Die Politik muss die zunehmenden Herausforderungen der Unternehmen bei der Stellenbesetzung fortan noch stärker in den Blick nehmen.“

Daher fordert der HDE endlich einen modernen Arbeitszeitrahmen. Dazu gehört für ihn vor allem der Wechsel von einer täglichen zu einer wöchentlichen Arbeitszeit. Dies sei neben dem Ausbau qualitativer Betreuungsangebote einer der zentralen Bausteine, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern und die Erwerbsbeteiligung von Frauen zu fördern. Weitere Anreize für eine Frühverrentung oder Fehlanreize für mehr Teilzeit lehnt der Verband als nicht zielführend ab.


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

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