Donnerstag, 21. Juli 2022

GfK erkennt beim Konsumverzicht der Verbraucher klare Prioritäten

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Die hohe Inflationsrate in Deutschland zwingt die Konsumenten vermehrt zu Einsparungen beim Konsum. War noch im letzten Jahr die Pandemie die größte Sorge der Deutschen, sind dies jetzt die Inflation und die hohen Preise. Allerdings betrifft die Einschränkung des Konsums nach Angaben der GfK nicht alle Konsumgüterbranchen gleichermaßen.

Besonders stark zeigten sich die Auswirkungen der Inflation bei Produkten des täglichen Bedarfs wie Lebensmitteln oder Körperpflegeprodukten. Dieser Bereich verzeichne in den Monaten Januar bis Mai insgesamt einen großen Mengenrückgang. Die Konsumenten verzichteten auf Genusskategorien wie Fleisch- und Wurstwaren (-8,2 Prozent), frisches Obst oder Gemüse (-8,5 Prozent) oder frische Backwaren (-7 Prozent). Konsumenten kauften hier weniger, griffen auf Angebotspreise zurück oder wechselten von Herstellermarken zu günstigeren Eigenmarken. Im Einzelhandel sei in den ersten drei Monaten diesen Jahres der Anteil der Eigenmarken am Gesamtumsatz um 34,6 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal im Vorjahr gewachsen. Für 36 Prozent der Deutschen sei aktuell der Preis das wichtigste Kriterium bei der Kaufentscheidung.

Kleidung sei während der Pandemie von den Konsumenten weniger stark nachgefragt worden. Stattdessen hätten insbesondere Möbel oder Gartenzubehör ein großes Plus verzeichnet. Dies führt die GfK darauf zurück, dass die Konsumenten während der Pandemie viel Zeit zu Hause verbracht haben und sie sich dieses Umfeld hätten schön gestalten und einrichten wollen. Die Fashion-Käufer trotzen dem Nachholbedarf gleichwohl und wichen nach Angaben der GfK aktuell der Teuerung gezielt aus. Der bezahlte Durchschnittspreis liege leicht unter dem von Mai 2019. Dahinter steckten zwei Strategien: Konsumenten kauften im Fachhandel günstigere Produkte oder wichen auf andere Vertriebslinien mit niedrigeren Preisen aus. So konnten sich die Textildiscounter über eine zweistellige Umsatzsteigerung freuen.

Der Markt für technische Konsumgüter habe sich von Januar bis Mai positiv entwickelt. Der Umsatz im Gesamtmarkt sei im Vergleich zum Vorjahr noch um drei Prozent gestiegen. In den letzten Wochen habe sich jedoch ein Umschwung gezeigt. Die Umsätze gingen in den meisten Produktbereichen zurück. Besonders zeige sich der Rückgang bei preiswerten Einstiegsgeräten. Höherwertige und höherpreisige Premiumgeräte hingegen seien weniger von der aktuellen Situation betroffen. So habe beispielsweise bei Kaffeevollautomaten im April der durchschnittliche Verkaufspreis noch acht Prozent über dem Vorjahresniveau und Geräte über 600 Euro hätten bei Umsatz und Gerätemenge ein deutliches Plus verzeichnet.


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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