Montag, 04. April 2022

Verbraucherstimmung bricht infolge des russischen Krieges ein

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Das aktuelle Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland (HDE) lässt für die Entwicklung im Einzelhandel wenig Gutes erwarten. Vor dem Hintergrund des russischen Krieges in der Ukraine hat sich die Verbraucherstimmung im April massiv eingetrübt. Der Index ist den fünften Monat in Folge gesunken und hat einen neuen Allzeit-Tiefststand erreicht. Der Krieg und seine wirtschaftlichen Auswirkungen dämpfen insbesondere die Konjunktur- und Einkommenserwartungen der Verbraucher.

Ähnlich wie vor zwei Jahren die Corona-Pandemie sorge auch der Krieg in der Ukraine für schwache Konjunkturerwartungen. Die befragten 1.600 Verbraucherinnen und Verbraucher rechnen laut der Umfrage damit, dass die sich abzeichnende Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Situation einen negativen Effekt auf ihre persönliche Einkommenslage haben wird. Die Einkommenserwartungen sinken im Vergleich zum Vormonat und gehen auf den zweitniedrigsten Wert seit Berechnung des Konsumbarometers zurück. Das schlägt sich in der Anschaffungsneigung nieder, die ein neues Allzeittief erreicht. Gleichzeitig planen die Befragten, ihr Sparvolumen zu verringern.

Während in den vergangenen Wochen, so der HDE, vor allem die Energiepreise deutlich gestiegen seien, erwarteten die Verbraucher in den kommenden Monaten zunehmende Preissteigerungen. Diese Einschätzung decke sich mit aktuellen Konjunkturprognosen, die im Jahresverlauf ebenfalls mit einem anhaltenden Preisauftrieb rechnen. Der HDE betont, die Größenordnung der Auswirkungen der geopolitischen Situation auf die Gesamtwirtschaft in Deutschland sei derzeit nicht vollständig abzuschätzen. Der Einbruch der Verbraucherstimmung zeige jedoch deutlich, dass der private Konsum in den nächsten Wochen stark gedämpft sein werde.

Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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