Montag, 28. März 2022
Kurioses Ergebnis der Landtagswahl im Saarland: Nur noch 47,7 Prozent der Wahlberechtigten im Parlament vertreten
Das vorläufige amtliche Endergebnis der Landtagswahl im Saarland hat ein bizarres Ergebnis erbracht. Während anderenorts die Aufsplitterung der Parteien zu jeweils mehr Parteien im Parlament und bei der Bundestagswahl erstmals zu einer Drei-Parteien-Regierung geführt hat, sind im Saarland drei etablierte Parteien (Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und FDP) an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. Zudem kamen die Parteien, die unter ‘Übrige’ vom Landeswahlleiter eingruppiert wurden auf 9,9 Prozent. Damit sind nur noch 77,7 der Stimmen im Parlament vertreten. Nimmt man die gesunkene Wahlbeteiligung von 61,4 Prozent (minus 8,3 Prozentpunkte) hinzu, so ergibt sich, dass gerade einmal 47,7 Prozent der Wahlberechtigten noch im Parlament durch von ihnen gewählte Abgeordnete vertreten sind.
Vor diesem Hintergrund verblasst der fulminante Wahlerfolg Anke Rehlingers deutlich. Und das gilt auch dann, wenn das amtliche Endergebnis die Grünen, denen gerade einmal 23 Stimmen zum Einzug in den Landtag fehlen, dazu führt, dass diese dort doch noch einziehen werden. Für die CDU, insbesondere die neue Führungsmannschaft, ist das Ergebnis ein schwerer Rückschlag, weil die Operation ‘Kein Bezug zur Bundespartei wegen der Wahlniederlage der Saar-CDU’ bei den professionellen Wahlbeobachtern erwartungsgemäß nicht funktioniert hat. Klar, die Ausgangslage in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen – den beiden im Mai folgenden Landtagswahlen – ist für die CDU deutlich besser, aber Rückenwind sieht anders aus!
Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)
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