Mittwoch, 09. Februar 2022

NRW drückt sich vor klarer Aussage zu 2G im Einzelhandel

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Während diverse Landesregierungen (aufgrund entsprechender Urteile) inzwischen die 2-G-Regelung für den Einzelhandel aufgehoben haben, hat sich die nordrhein-westfälische Landesregierung eine ‘einzigartige’ Lösung einfallen lassen: 2G bleibt im nicht privilegierten Einzelhandel bestehen, die Geschäfte müssen aber die Einhaltung nur noch stichprobenweise kontrollieren. Mit Verlaub, wie dumm ist das denn?

Uns drängt sich da unweigerlich der Eindruck auf, dass einerseits der amtierende Ministerpräsident Hendrik Wüst sein Image vom neuen Anführer des Teams Vorsicht nicht gefährden möchte, andererseits die CDU zutreffend fürchtet, ihr könnten bei einem Festhalten an 2G im Einzelhandel wichtig Wähler von der Stange gehen. Also wird versucht, beides unter einen Hut zu bringen. Offiziell kann Wüst weiter den vorsichtigen Landesvater geben und gleichzeitig wird indirekt den Geschäften und den Kunden signalisiert, man dürfe davon ausgehen, beim Einkauf ohne Erfüllung des 2-G-Status nicht erwischt zu werden.

Das mag für die Landesregierung eine charmante Lösung sein, für die Kunden und die Geschäfte ist es ein schlechter Deal, bei dem sie auf jeden Fall den Schwarzen Peter in Händen halten. Denn wer als Händler jetzt auf Kontrollen komplett verzichtet, mag sich zwar im Geiste der Unterstützung der Landesregierung sicher sein, muss aber im Zweifel am Ende trotzdem ein Bußgeld berappen. Und wer deshalb auf Kontrollen nicht verzichtet, darf sich von den Kunden dafür wahrscheinlich die eine oder andere dumme Bemerkung anhören und wird exakt diese Kunden möglicherweise für immer verlieren. Der Handelsverband NRW weist gegenüber ‘mi’ darauf hin, dass bereits zahlreiche Händler bei ihm nachgefragt haben, wie es um ihre Haftung für und bei stichprobenartigen Kontrollen steht.

Dass die Verordnung vorläufig bis zum 9. März befristet ist, hilft da auch nicht weiter. Das sind von heute an gerechnet vier Wochen, in denen in Nordrhein-Westfalen Einkaufen, wahrscheinlich von der Landesregierung ungewollt, zum Glücksspiel wird. Sie sollte diese Regelung schnellsten kassieren und 2G im Einzelhandel generell streichen. Es ist dort eine sinnlose Regelung.


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

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