Montag, 31. Januar 2022

Lebensmittel-Einzelhändler fordern Aufhebung der 2-G-Regelung im gesamten Einzelhandel

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Die großen Lebensmittel-Anbieter sind während der Corona-Pandemie viel als ungerechtfertigte Nutznießer der Öffnungsbeschränkungen der Nonfood-Konkurrenz  gescholten worden, weil sie zum Teil auf diese Situation ganz gezielt mit einer Ausweitung des eigenen Nonfood-Sortimentes reagiert haben. Aber jetzt machen sie sich für den gesamten Einzelhandel stark. Die fünf großen Anbieter im LEH, ALDI NordALDI SüdEDEKAREWE und Lidl & Schwarz, haben einen gemeinsamen Brief an Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt gerichtet, in dem sie die vollständige Aufgabe der 2-G-Regelung für den Einzelhandel fordern.

Sie stellen dazu fest, auf „Basis unserer nunmehr fast zweijährigen Erfahrungen mit der Pandemie können wir feststellen, dass der Einzelhandel mit den geeigneten Hygienekonzepten (maßgeblich Maskenpflicht und Abstandswahrung) kein Infektionsherd ist. Das gilt u.E. unabhängig von den gehandelten Sortimenten.“

Warum nun ausgerechnet diejenigen sich für ein Ende der 2-G-Regelung im gesamten Einzelhandel starkmachen, die von der bisherigen Differenzierung eher profitieren, erläutern die fünf Unternehmen so: Als Lebensmittelhändler stehen wir mit den Kollegen aus dem Nonfood-Handel nicht nur über die HDE-Gremien im engsten Austausch. An vielen tausend Standorten in Deutschland bilden wir zusammen mit dem Nonfood-Handel die eine Handelslandschaft unseres Landes zum Nutzen unserer Kundinnen und Kunden. Wir teilen mit dem stationären Nonfood-Handel dessen tiefe Existenzsorgen und sehen die Gefahr von tausenden Schließungen insb. inhabergeführter Geschäfte und deren verheerende Wirkung auf unsere Innenstädte, die Standort-Agglomerationen und mithin den stationären Einzelhandel in Deutschland als Ganzes.“

Alle fünf verweisen darauf, dass die derzeit getroffen Unterscheidung zwischen systemrelevanten und nicht systemrelevanten Sortimenten letztlich als „willkürlich“ bezeichnet werden müsse. Entsprechend hätte auch die Gerichte in Niedersachsen, Bayern und dem Saarland argumentiert, die entsprechende 2-G-Regelungen aufgehoben hätten.

Der Appell, der nach Angaben des Handelsverbands Deutschland (HDE) unter anderem auch an Bundesminister Robert HabeckKarl LauterbachChristian Lindner sowie an den Ministerpräsidenten von NRW, Hendrik Wüst, gerichtet wurde, ist mehr als überfällig. Leider bleibt aber zu befürchten, dass sich vor dem nächsten Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzler Olaf Scholz an der bisherigen Praxis nichts ändern wird.


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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