Freitag, 13. August 2021

#GrünerMist - Der Wahlkampf wird bunt

Blogeintrag | Kommentare (0)

Endlich kommt etwas Farbe in den Wahlkampf. Ob einem selbige zusagt bzw. ob Couleur wie Mimik eher Verstimmung oder Heiterkeit repräsentiert, dürfte vom Parteibuch, noch mehr aber vom persönlichen Humor abhängen. Letzter ist aber vielen Grünen-Parteifreunden gründlich vergangen, werden sie doch in aller Öffentlichkeit und bundesweit mit Begrifflichkeiten in einer Art und Weise in Verbindung gebracht, die ihnen kaum zu schmeicheln scheint.

„Mieterhöhung“„Spritpreiskrise“ und „Strompreisexplosion“ sind nur drei jener Botschaften einer der vielen Plakatierungen, die schon der Optik nach kaum zu übersehen sind. Die Farbgebung und Bildsprache kennt jeder: Grüner Hintergrund sowie gelbe Sonnenblumen als Symbol vor zumeist drei Substantiven, unten rechts noch quer der Hashtag „#GrünerMist“ auf rotem Fahnenbanner.

Die grüne Volksseele kochte schnell hoch, besonders in den sozialen Medien. Verständnis für Humor und Ironie schienen jedenfalls nicht dabei zu sein. Jan Philipp Albrecht, niedersächsischer Umwelt- und Landwirtschaftsminister mit grünem Parteibuch, jedenfalls forderte die Werbefirma Ströer dazu auf, den Auftraggeber offenzulegen. Als diese sich jedoch verweigerte, drohte er daraufhin auf Twitter mit einem Anzeigenboykott „jeder Kommune und jedem kommunalen Unternehmen“.

Natürlich handelt es sich bei der offenkundig aufwendigen und teuren Kampagne für neutralere Betrachter um eine riskante, aber in Teilen vorwitzige Aktion, die es in ähnlicher Form schon einmal vor knapp zwei Jahren gab. Dort, wo der vielleicht lautstärkste Grünen-Landesverband zu Hause ist, in Berlin, plakatierten seinerzeit Unbekannte zur Weihnachtszeit an Bus- und Bahnhaltestellen professionell aussehende Anti-AfD-Plakate, (unzulässigerweise) mit dem Konterfei der Logos und Abbildungen von Produkten wie Nutella „Lieber braun auf’s Brot als braun im Kopf“ und Coca Cola („Für eine besinnliche Zeit: Sag‘ Nein zur AfD“). Im Gegensatz zu heute fand die Aktion damals viele Fürsprecher, natürlich eher nicht unter den Parteifreunden der AfD.

Handelt es sich somit nun um eine ‚Retourkutsche‘? Das lässt sich zurzeit nicht beantworten. Bis klar ist, wer der Initiator der Aktion ist, wird wohl noch ein wenig Zeit vergehen. Währenddessen müssen sich die Grünen auch weiterhin öffentlichkeitswirksam mit Aussagen wie „Masseneinwanderung“„Arbeitslosigkeit“„Vogelschreddern“„Bevormundung“„Verbote“ und „Klimasozialismus“ in Verbindung gebracht sehen, obwohl sie das mindestens bis zur Bundestagswahl liebend gerne verhindert hätten. Mal sehen, ob das die letzte Überraschung ist, die wir in den nächsten Wochen erleben werden und wem dann welche Farbe und Mimik im Gesicht anzusehen sein wird.


Verfasst von: Olaf Weber | Kommentare (0)

Zurück zum Blog

Kommentar verfassen

Bitte beachten Sie bei Ihren Kommentaren unsere Netiquette