FDP führt jetzt Parteispendenliste an

Mitte April führten Bündnis 90/Die Grünen die Liste der in diesem Jahr erhaltenen Großspenden (über 50.000 Euro) an. Zu verdanken hatten sie das zwei Großspendern: Moritz Schmidt, der eine Million Euro spendete, und Antonius Schwarz, der ihnen 500.000 Euro zukommen ließ. CDU und FDP lagen da noch weit abgeschlagen. Das hat sich inzwischen geändert.

Zwar rangieren die Grünen mit inzwischen 1.680.548 Euro immer noch vor der CDU, die auf 1.250.000 Euro kommt. Neuer Spitzenreiter ist aber die FDP, die inzwischen 1.793.453 Euro verbuchen kann. Die CDU könnte insoweit besser dastehen, wenn sie denn ihr Wahlprogramm früher vorgelegt hätte. Dann hätte sie voraussichtlich auch eine Spende des Finanzunternehmens Flossbach von Storch erhalten. Das hat aber wegen der späten Vorlage nur an die FDP (431.452 Euro) und die Grünen (68.548 Euro) gespendet. Keine Großspende haben in diesem Jahr bisher AfD, CSU, Die Linke und SPD erhalten.

Dafür taucht eine Partei auf, die dort wohl keiner erwartet hätte. Stolze 248.861,13 Euro hat der Südschleswigsche Wählerverband erhalten (SSW), der eigentlich nur in Schleswig-Holstein bei Landtagswahlen kandidiert und dort von der Fünf-Prozent-Hürde ausgenommen ist. Doch diesmal will der SSW zum ersten Mal seit 1962 auch wieder bei der Bundestagswahl antreten, wo er ebenfalls von der Fünf-Prozent-Hürde ausgenommen ist. Für den Einzug in den Bundestag benötigt er so viele Stimmen wie für einen Sitz erforderlich sind. Nach eigenen Berechnungen braucht der SSW damit ungefähr 45.000 bis 50.000 Stimmen bei der Bundestagswahl. Zuletzt war er von 1949 bis 1953 im Bundestag vertreten.