Dienstag, 19. März 2024

AG Mittelstand legt erstmals Mittelstandsmonitor vor und fordert Reformen in der Wirtschafts- und Steuerpolitik

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Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Mittelstand, ein Zusammenschluss von zehn Verbänden des wirtschaftlichen Mittelstands (darunter HDE, DSGV, BVR, DIHK oder auch der Mittelstandsverbund) hat erstmals ihren ‘Mittelstandsmonitor’ vorgelegt. Er zeigt eine auf quantitative Indikatoren gestützte Bewertung zur Lage des deutschen Mittelstands. Ausgehend von einer Skala von –3 (sehr schlecht) bis +3 (sehr gut) bewertet die AG die aktuelle Lage im Mittelstand mit einem Wert von –2. Am schlechtesten bewertet wurde das regulatorische Umfeld (–3). Dringenden Handlungsbedarf sehen die Mitgliedsverbände vor allem in den Themenfeldern Fachkräfte und Unternehmertum, Energiepolitik, regulatorisches Umfeld, Steuern sowie Infrastruktur.

Die nur langsam schwindende hohe Inflation, die gestiegenen Zinsen und die schwache in- und ausländische Nachfrage hätten die Konjunkturerholung 2023 weiter verzögert, betont die AG. Auch für das Jahr 2024 ließen Prognosen bislang keinen durchgreifenden Aufschwung erwarten. Neben konjunkturellen Faktoren belasteten zahlreiche strukturelle Probleme, Bürokratielasten und auch die enorme Unsicherheit über den wirtschaftspolitischen Kurs in Deutschland die mittelständischen Betriebe, mahnt die AG.

Im Themenfeld Fachkräfte und Unternehmertum brauche man unter anderem eine echte Offensive zur Stärkung der dualen Ausbildung. In Hinblick auf die Energiepolitik bedürfe es in erster Linie einer Ausweitung der Stromproduktion zur Stabilisierung der Beschaffungskosten. Ziel sollte sein, zu deutlich mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien zu kommen und grünen Strom für die Breite der Wirtschaft verfügbar zu machen.

Im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft und zu ihren verfügbaren Ressourcen sei die Belastung durch unnötige Bürokratie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besonders groß. Damit der Standortfaktor Bürokratie nicht länger ein Wachstums- und Innovationshemmnis bleibe, benötige die Wirtschaft einen Befreiungsschlag, fordert die AG. Hierfür liefern die aktuellen politischen Initiativen erste Vorschläge, den gordischen Knoten jedoch durchschlügen sie noch bei Weitem nicht. Hier müsse noch deutlich mehr passieren.

Bei den Steuern müsse es zu einer strukturellen Unternehmenssteuerreform kommen, betont die AG weiter. Die Steuerlast sollte auf das international wettbewerbsfähige Niveau von 25 Prozent auf Ebene der Gesellschaft gesenkt werden. Zur Stärkung von kleinen und mittleren Betrieben und Unternehmen sollten die Eckwerte des Einkommensteuertarifs regelmäßig an die Inflationsentwicklung angepasst und die Abschreibungen für KMU erleichtert werden.

Wir können diese Appelle und die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung der Situation der mittelständischen Unternehmen nur unterstützen. Sie sind alle auch Bestandteil unseres MANIFEST 2025 – 20 Konzepte für den Mittelstand. Den vollständigen Mittelstandsmonitor finden Sie hier.


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

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