Dr. Claudio Milisenda, Geschäftsführer Deutsche Stiftung Edelsteinforschung (DSEF)/Idar-Oberstein, bereichert die Expertenjury zum Farbedelstein des Jahres seit die Aktion 2019 ins Leben gerufen wurde. Sein umfangreiches Fachwissen teilte er auch in diesem Jahr wieder beim Expertentalk auf der INHORGENTA. Für alle, die nicht live dabei sein konnten, fassen wir an dieser Stelle nochmal seine spannenden Ausführungen zum Gewinnerstein Saphir zusammen:

Dr. Claudio Milisenda

„Die meisten Saphire werden ab einer ­Tiefe von etwa 20 km in der kontinentalen Unterkruste gebildet und sind zunächst einmal für den Menschen nicht zugänglich. Erst die Kraft der Natur bringt sie zum Vorschein. Entweder durch vulkanische Aktivität, welche saphirhaltige Gesteinsfragmente aus der Tiefe an die Oberfläche transportiert oder durch tektonische, gebirgsbildende Prozesse, bei denen ganze Gesteinspakete an die Erdoberfläche verfrachtet werden. Die Saphirvorkommen in Thailand, Kambodscha oder Australien gelten als Beispiele für vulkanische, genauer basaltische Vorkommen, während die kommerziell wichtigen, meta­morphen Vorkommen in Ostafrika, Sri Lanka oder Burma als Resultat einer Gebirgsbildung anzusehen sind.

Die Untersuchung eines Saphirs hinsichtlich seiner Herkunft und etwaiger Behandlungsmethoden gehört sicherlich mit zu den anspruchsvollsten Aufgaben eines gemmologischen Labors.

Diejenigen, die einen Saphir aus Sri Lanka tragen, sollten sich immer bewusst sein, dass ihr Juwel ein Mineral enthält, welches die Natur vor etwa 550 Millionen Jahre geschaffen hat.

Der Saphir ist nicht nur der Edelstein des Jahres, sondern der Jahrmillionen.“

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