Es gibt immer noch viel zu tun

Es gibt immer noch viel zu tun Deutschland macht Fortschritte im Bereich der Gleichstellung von Männern und Frauen. Doch es ist noch nicht an der Zeit, sich auf den Lorbeeren auszuruhen, denn laut einer Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung ist eine komplette Gleichstellung der Geschlechter noch in weiter Ferne. Im Bereich der Bildung sind weibliche und männliche Schüler prozentual weitestgehend gleichauf, so machen beispielsweise je 38 Prozent der Frauen und 38 Prozent der Männer ihr Abitur. Bei der Erwerbstätigkeit wird die erste kleine Lücke sichtbar – mit 72 Prozent weiblicher Erwerbstätigen sind es acht Prozent weniger als bei den Männern. Die größte Kluft wird allerdings in den Spitzenpositionen sichtbar: In den 160 größten deutschen börsennotierten Unternehmen gibt es nur acht Prozent weibliche Vorstandsvorsitzende und (trotz Gleichstellungsgesetz) nur 30 Prozent weibliche Aufsichtsratsmitglieder. Gleichzeitig macht der Frauenanteil bei unbezahlter Arbeit den größeren Anteil aus: Während nur rund 28 Prozent der Gesamtarbeitszeit bei häuslicher Pflege oder Kindererziehung bei den Männern ausmacht, sind es bei Frauen 45 Prozent. Dieses Verhältnis dürfte sich aus Frauen-Sicht in der „Corona-Zeit“ noch verschlechtert haben.