Endspurt im Leistungsspiegel-Ranking Ihrer Gartengeräte-­Lieferanten! In der letzten Runde geht's allerdings noch einmal ums Ganze: Die vier Ertrags-Disziplinen  Realisierbare Spanne  Konditionen-/Rabattsystem  Frühbezugs­politik und  Marketing/Abverkaufsunterstützung gelten traditionell als das Zünglein an der Waage. Doch diesmal sind die Gewichtungen verschoben: Während Marketing und Abverkaufsförderung in den zurückliegenden rund 24 Monaten bestenfalls eine untergeordnete Rolle gespielt haben dürften, waren partnerschaftliche Frühbezugsbedingungen und erzielbare Margen angesichts häufiger unterjähriger Preiser­höhungen Trumpf.

Gerade hinsichtlich Frühbezug und anschließender Warendisposition konnten die Global Player der Motoristik oftmals nicht so flexibel agieren wie mittelgroße oder kleinere Hersteller. Oder wollten sie nicht? Die Noten sprechen eine eigene Sprache – wir stellen hier nur auszugsweise die wichtigsten Tabellen dar. Alle in den vergangenen Wochen besprochenen Einzelergebnisse finden Sie heute übersichtlich aufbereitet beiliegend zu dieser Ausgabe. Einige ausführlichere Erfa-Berichte Ihrer Kolleginnen und Kollegen verdeutlichen stellvertretend für zahlreiche Einsendungen die allgemeine Stimmungslage betreffend STIHL und ­Husqvarna – offensichtlich entlädt sich hier einiger über die Pandemiejahre angestauter Frust:  „STIHL bekommt einen Tadel, weil die Unternehmenspolitik gegenüber den Händlern eine Frechheit ist. Wer kein Stützpunkthändler mit schickem Shop ist, bekommt wenig Rabatt (wenn er überhaupt Ware bekommt). Die verkauft STIHL lieber im Onlineshop an Privatkunden zum vollen Preis, statt die Händler zu beliefern. Die Läden lässt man monatelang warten, obwohl einiges laut Online­shop lieferbar wäre. Oder der Kunde bestellt es sich sogar ins (­leere) Ladengeschäft. Wenn es ein Problem gibt, wird einem nur unfreiwillig am Telefon geholfen (wurde sogar schon gefragt, woher ich die Telefonnummer habe). Schulungen bekommen Unterhändler nur mit Schwierigkeiten, aber die Geräte reparieren soll man schon. Hier besteht deutlicher Handlungsbedarf, weil Spaß macht's mit STIHL keinen mehr.“ (Fachhändler aus PLZ 92)  „­Husqvarna: Was Baywa und Onlinehändler im Preisgefüge abziehen, ist unterirdisch! Die Stückzahlen machen's! Es wird toleriert! Serviceverträge! Ins­gesamte Situation: zermürbend, kräftezehrend, motivationsraubend.“ (Fachhändler aus PLZ 97)  „Husqvarna: Unbegrün­dete Preiserhöhungen; Bestellungen FBZ 2021 wurden teil­weise mit TZ geliefert.“ (Fachhändler aus PLZ 72)  „Bei Husqvarna wurden erst auf Druck des Handels die Preiserhöhungen auch bei der UVP vorgenommen.“ (Fachhändler aus PLZ 31).

Die offenen Flanken der Platzhirsche besetzen andere – allerdings auch nicht immer problemfrei. Ein Auszug:  „Solo by AL-KO-­Garantie: Katas­tro­phale Vergütung! STIHL-­Konditionensystem: Gut gemeint, aber nicht gut gemacht!“ (Fachhändler aus PLZ 96)  „AL-KO: Moderate Preissteigerung und Lieferfähigkeit war sehr gut.“ (Fachhändler aus PLZ 92)  „EGO + ECHO: Technisch überzeugende Produkte, fachhandelstreu und mit stabiler Preispolitik.“ (PLZ 14)  „ECHO ist noch ein fairer Partner. Produkte werden selten online verschleudert.“ (Fachhändler aus PLZ 94)  „KRESS: Keine Lager­kosten, kein Preisverfall beim Endkunden.“ (Fachhändler aus PLZ 33)  „KRESS: Ganzjährige Warenverfügbarkeit, funktionierende und innovative Produkte mit einem partnerschaftlichen Konditionssystem, Zusammenarbeit auf Augenhöhe.“ (PLZ 32)  „Gardena: Keine Valuta bei FBZ. Makita: Verkauf im Internet unter EK-Preisen.“ (Fachhändler aus PLZ 64)  „SABO: Das FBZ-System ist ein Witz. Außerdem können Geräte fast zu Top-Händlerkonditionen online gekauft werden. Der Innendienst ist kaum zu erreichen.“ (Fachhändler aus PLZ 94)  „STIGA: Innerhalb der Saison 2021/2022 mehrere Preiserhöhungen und zum Teil keine Lieferungen/Liefertermine.“ (Fachhändler aus PLZ 25).

Die letztgenannte Kritik an der Saisonperformance der Niederrheiner konnte in der 2022er Saison offensichtlich wieder in Teilen wettgemacht werden. STIGA spielt zwar beim Ertrag regelmäßig nur im Mittelfeld, kann sich aber in allen Bereichen verbessern. Insbesondere ein Achtungserfolg bei der Frühbezugspolitik senkt die Durchschnittsnote erheblich: STIGA kommt im Kategorie-Ranking auf Platz 6. Der vormalige Kate­gorie- und LSP-­Gesamtsieger Herkules wird im Schnitt zwar nur geringfügig abgewertet, bei dem wettbewerbsintensiven Umfeld reicht das allerdings nur noch für Ertrags-Platz 5. Honda, zuvor auf der 4, ist in den Händlerkommentaren beinahe unsichtbar, kann in der Benotung die gute Ertragsperformance aus der Vorbefragung nicht ansatzweise halten: Die Frankfurter fallen mit herben Notenverlusten ins hintere Tabellendrittel. Kaum besser ergeht es STIHL und Husqvarna, die die beiden Plätze vor Honda belegen. Hier besteht dringender Gesprächsbedarf! Silbermedaillenträger SABO muss ein ­wenig Federn lassen und teilt sich mit CubCadet den 9. Platz. ECHO kann seine Durchschnittsnote hingegen sogar klar verbessern – dennoch müssen die Baden-Württemberger ­ihren 3. Platz räumen: Solo by ­AL-KO kann auch hier mächtig aufholen und sichert sich Bronze. Allerdings schaffen es nur zwei Unternehmen – beide in dieser Form LSP-Newcomer – in der Ertrags-Kategorie, eine Eins vor das Komma zu setzen: EGO legt stark vor, KRESS übertrifft die Steinheimer sogar noch um knapp drei Zehntel! Die Kölner Positec-Tochter traf mit dem Modell 'verfügbare Ware ohne Kapitalbindung' ganz offensichtlich den Nerv vieler Fachhändler.

Das bringt uns zur 'mi'-Siegerehrung:  KRESS schafft spontan den Sprung auf's Siegertreppchen und erhält die Bronze­medaille – Gratulation nach Köln! Wir sind gespannt, was die Domstädter daraus in den kommenden zwei Jahren machen  Solo by AL-KO legt eine beispiellose Aufholjagd hin: Die gegenüber dem Endkunden sichtbarere Trennung von der Hauptmarke trägt scheinbar Früchte; auch wenn die Fachhandelsmarke bei der Distribution hier und da womöglich von der AL-KO-Marktdurchdringung profitiert hat – von der Lieferfähigkeit der Kötzer Werke sowieso  Aber: Es kann nur Einen geben. EGO wird seit Jahren von Fachhändlern gegenüber 'mi' für die solide, unaufgeregte Arbeit bei und mit Motoristen gelobt. Nun erhielt die Chervon-­Tochter die Möglichkeit, dies auch in der Noten-Vergleichbarkeit unter Beweis zu stellen – mit promptem Erfolg: Die Goldmedaille geht nach Steinheim a. d. Murr! 'mi' gratuliert dem EGO-Team ganz herzlich.  Sie und alle Lieferanten wissen: Nach dem LSP ist vor dem LSP. Die zum Saison­start 2023 gemachten Erfahrungswerte zählen schon für die nächste Befragungsrunde 2024.