Laschet will zeigen, dass er Kanzler kann

„Und er hat sich doch bewegt“, könnte man in Abwandlung eines berühmten Galileo Galilei zugeschriebenen Spruches über Dr. Markus Söder sagen. Kurz vor dem ultimativem Ausbruch der größten Krise der CDU hat er die Kurve noch einmal gekriegt und darauf verzichtet, deren Bundesvorstand zum zweiten Mal als illegitimes Gremium zu bezeichnen, das kein Recht habe, den Unionskandidaten für das Amt des Bundeskanzlers zu wählen. Was von der von ihm erneut zugesagten Unterstützung des Kanzlerkandidaten Armin Laschet zu halten ist, bewies sein kurzes Statement anlässlich seines Verzichts auf seine Kandidatur. Er bedanke sich „gerade bei den Jungen, bei den Modernen, bei denen, die auf Zukunft aus waren“ für deren Unterstützung, ließ er wissen. Dem Medienprofi Söder ist klar, was der Umkehrschluss dieser Aussage bedeutet: Armin Laschet ist der rückwärtsgewandte Kandidat der Vergangenheit. Und CSU-Generalsekretär Markus Blume ließ die Öffentlichkeit anschließend wissen, Söder sei der „Kandidat der Herzen“ gewesen. Wenn so die Unterstützung der CSU für Armin Laschet aussieht, braucht der eigentlich gar nicht mehr anzutreten. Tut er aber doch, jetzt sogar mit Friedrich Merz im Team. Ob die Tatsache, dass am Tag der Feststellung Blumes der „Meister der Herzen“, Schalke 04, zum vierten Mal aus der Bundesliga abgestiegen ist, Zufall oder ein schlechtes Omen war, wird der Jahresverlauf bis zum Tag der Bundestagswahl zeigen.