Alt gegen Jung? Die Corona-Krise belastete nicht nur den Arbeitsmarkt schwer, auch die Zahl der neuen Ausbildungsverträge ist im Jahr 2020 eingebrochen. Noch nie seit der Wiedervereinigung haben so wenige Menschen in Deutschland eine Ausbildung begonnen. Um 9,4 % sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Vergleich zum Vorjahr. Handel und Handwerk sind die beiden am stärksten betroffenen Bereiche. Das sei ein Effekt der Coronakrise auf dem Ausbildungsmarkt. Dennoch darf man die Augen nicht davor verschließen, dass die Ausbildungszahlen seit Jahren tendenziell rückläufig sind. Manchmal sind aber auch gegenseitige Verständnis- und Kommunikationsprobleme die Ursache für die 'Unlust' auszubilden oder sich ausbilden zu lassen. Die Jungen hätten ein Problem mit der Anerkennung von Autorität. Das kann so aber nicht unterschrieben werden, denn meist handelt es sich nur um ein anderes Verständnis von Autorität und Führung. Die weitaus meisten Arbeitgeber bescheinigen ihren jungen Mitarbeitern, sich gerne führen zu lassen. Aber: Sie wollen 'auf Augenhöhe' geführt werden. Sie wollen, dass man ihre Fragen hört und sie beantwortet. Sie wollen nicht nur das 'Wie', sondern vor allem das 'Warum' erfahren.