Mittwoch, 24. Januar 2024

Nächste Überraschung: Söder unterstützt erneute Kandidatur Ursula von der Leyens

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CSU-Chef Dr. Markus Söder hat der CDU mal wieder subtil mitgeteilt, wer der eigentliche Chef der Union ist. Nach einem gestrigen Treffen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel sprach sich Söder für eine weitere Amtszeit der EU-Kommissionspräsidentin aus. „Wir glauben, dass sie die richtige Spitzenkandidatin ist für die anstehende Europawahl“, ließ er anschließend seine Partei und die CDU wissen. Die CSU und der Freistaat Bayern würden eine Kandidatur für eine weitere Amtszeit begrüßen und sie unterstützen.

Innerparteilich hat Söder damit den Vorsitzenden der Europäischen Volkspartei (EVP), seinen ‘Parteifreund’ und stellvertretenden CSU-Parteivorsitzenden Manfred Weber, der zudem Fraktionschef der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament ist, ein weiteres Mal demonstrativ abgewertet. Mindestens ebenso unmissverständlich ist die Aussage in Richtung CDU. Die kann sich nunmehr schlecht für eine andere Kandidatin oder einen anderen Kandidaten aussprechen.

Vor allem inhaltlich ist die Aussage bemerkenswert. Ausgerechnet die CSU lobt von der Leyen. Dabei gehört sie nicht gerade zu den beliebtesten Parteimitgliedern der CDU. Ihre Amtszeit als Kommissionspräsidentin, die sie im Wesentlichen Emmanuel Macron verdankt, ist auch nicht durch eine besonders konservative Politik geprägt. Schon gar nicht ist sie als Kommissionspräsidentin aufgefallen, die die EU und ihre Bürokratisierungswut gezügelt hätte. Im Gegenteil! Nicht umsonst hat die designierte Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, das Bonmot geprägt: „Wir brauchen weniger von der Leyen und mehr von der Freiheit.“ Doch Söder wird wissen, warum er von der Leyen quasi eine zweite Amtszeit auf dem Silbertablett präsentiert hat.


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

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