FDP holt bei den Parteispenden auf

In der letzten Mittelstandsausgabe hatten wir berichtet, dass Bündnis 90/Die Grünen in diesem Jahr bisher mit Abstand die höchsten Wahlkampfspenden erhalten hat (vgl. Mi 09/21). Jetzt kommt die FDP den Grünen näher. Georg Kofler, früherer Chef des Fernsehsenders Pro Sieben, hat der FDP 750.000 Euro gespendet. Im Interview mit dem Handelsblatt sagte er zu seinen Beweggründen, ihm habe das Wahlprogramm der FDP „intellektuell Freude“ gemacht.

„Ich finde dort meine politischen Positionen wieder und denke insgesamt, dass Unternehmer, Gründer und aufstiegsorientierte Menschen in Deutschland von der FDP am besten repräsentiert werden. Ich spüre dort stärker als bei anderen Parteien die Wertschätzung für unternehmerische Leistung und Risikobereitschaft.“ Zudem bekannte er, mit der Spende wolle er eine Regierungsbeteiligung der Grünen verhindern: „Ich habe mir die 137 Seiten des Grünen-Wahlprogramms ebenfalls durchgelesen und bin schockiert: Da manifestiert sich ein antiquierter planwirtschaftlicher Sozialismus, der mit einer wohlklingenden Klimaschutz- und Menschlichkeitsrhetorik camou­fliert wird. Der sozialistische Wolf kommt hier im grünen Schafspelz daher.“ Leicht kurios ist, dass Kofler als italienischer Staatsbürger in Deutschland gar nicht wahlberechtigt ist.