Donnerstag, 28. Oktober 2021

HDE warnt davor, Minijobs schlecht zu machen

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Minijobs haben es schwer. Sie werden von Arbeitgebern und den meisten Minijobbern selbst geschätzt, aber ihr Image bei den Arbeitsmarktpolitikern ist schlecht. Von denen würden deshalb viele sie gerne ganz abschaffen. Dies wäre allerdings für den Einzelhandel fatal. Entsprechend warnt der Handelsverband Deutschland (HDE) davor, Minijobs in der öffentlichen Debatte unberechtigt in ein schlechtes Licht zu rücken. Nach Angaben des HDE sind aktuell rund 780.000 Minijobber im Einzelhandel beschäftigt. Wichtig dabei: Die Minijobber verdrängen im Gegensatz zu mancher Behauptung keine regulären Arbeitsplätze im Einzelhandel. Im Gegenteil.

„In den vergangenen zehn Jahren“, stellt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth fest, „ist die Anzahl der Minijobber in der Branche um rund 150.000 zurückgegangen und das, obwohl die Gesamtbeschäftigung im gleichen Zeitraum deutlich gestiegen ist“. So sei seit 2011 die Gesamtbeschäftigung im Einzelhandel um mehr als 190.000 Stellen gewachsen. Nach aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit seien trotz der Corona-Krise und dank der Kurzarbeit weiterhin rund 3,1 Millionen Menschen im Einzelhandel beschäftigt. Die Mär von den billigen Arbeitskräften, die reguläre Beschäftigung im Einzelhandel verdrängen, stimmt daher nicht. Minijobs sind für den Einzelhandel wichtig, so der HDE, um etwa branchentypische Stoßzeiten mittags oder abends abzufedern.

Der HDE plädiert daher für Anpassungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, „um das Erfolgsmodell Minijob auch langfristig zu erhalten“. Neben einer einmaligen Anhebung der Einkommensgrenze auf 600 Euro im Monat sei ein Mechanismus zur weiteren Flexibilisierung der Einkommensgrenze notwendig. Die im Sondierungspapier von SPDBündnis 90/Die Grünen und FDP enthaltene Vereinbarung zu Minijobs bewertet der HDE positiv. „Der Passus“, lobt Genth, „sieht eine Flexibilisierung der Einkommensgrenze bei den Minijobs vor. Aus Sicht des Handels geht das in die richtige Richtung.“


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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