Die CDU zieht ohne Ecken und Kanten in den Wahlkampf

Es gab Zeiten, da hat die CDU unter ihrem damaligen Generalsekretär Hermann Gröhe als Highlight ihres Wahlkampfes die Plakatierung der Merkel-Raute auf 2.400 qm gegenüber dem Berliner Hauptbahnhof verkauft. Nun tritt Angela Merkel nicht mehr an und der Merkel-Kult –  anders ließ sich dieses Wahlplakat nicht benennen – gehört wahlkampftechnisch der Vergangenheit an.

Heute hat der amtierende CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak die aktuelle Wahlkampagne der CDU zur Bundestagswahl 2021 vorgestellt. Und die wird gekennzeichnet durch den „CDU-Kreis“. Es gibt also keine Raute mehr bei der CDU, aber auch keine Ecken und Kanten, nur noch Kreise. In die wird Deutschland „fokussiert“. Das Motto der Kampagne lautet: Deutschland gemeinsam machen. Und noch etwas außer dem Kandidaten ist neu: „Es gibt unterschiedliche Farben, die Mut machen“, meint jedenfalls Ziemiak. Da kommen einem irgendwie die Regenbogen in Erinnerung, dies derzeit als Zeichen der Toleranz wieder en vogue sind.

Der Kreis selbst allerdings wird aus den Farben Schwarz-Rot-Gold gebildet, denn letztlich wissen die Wahlkampfmanager der CDU schon noch, wo die Mehrheit ihrer potenziellen Wähler zu Hause ist. Gleichwohl setzt die CDU auch auf dem digitalen Bereich („Digital ist extrem wichtig“). Speziell die Zielgruppe junger Menschen (Erstwähler aufwärts) soll damit erreicht werden. Stolz verkündete Ziemiak, man habe das modernste Studio aller Parteien. Wie hoch der Anteil der Kosten des digitalen Wahlkampfes ist (die Gesamtkosten belaufen sich laut Ziemiak auf rund 20 Millionen Euro), wollte er nicht sagen, den man unterscheide die unterschiedlichen Formen des Wahlkampfes eigentlich nicht mehr so richtig. Als Neuerung verkündete Ziemiak zudem noch, man werde während des Wahlkampfes auch Themenwochen veranstalten. Gute Idee, fragt sich nur, ob die vorgesehenen Themen dann nicht durch andere überlagert werden. Kann ja heutzutage schnell gehen!