Elektromobilität für alle Zulieferer eine Disruption

Hinweise auf die Finanz- und Ertragssituation der deutschen mittelständischen Automobilzulieferer liefert schon seit Jahren eine von der Deutschen Industriebank IKB regelmäßig durchgeführte Analyse der Jahresabschlüsse. Diese aktuelle Analyse zeigt, in welche Krise auch die Automobilzulieferer durch die Antriebsregulation steuern: „Schon heute kommen sechs der zehn Marken mit den höchsten E-Pkw-Neuzulassungen aus China. Die CO2-Ziele und das anvisierte Aus des Verbrenners werden deshalb das Umsatzwachstum deutscher Hersteller strukturell unter Druck setzen. Die Nachfrage nach Verbrennern wird schwinden, während neue Marken den Wachstumsmarkt Elektromobilität für sich gewinnen. Deutsche Automarken stehen also unter Druck, weil sie ihr 'Alleinstellungsmerkmal' bei der Antriebstechnik Verbrenner verlieren werden und sich der Wettbewerb aufgrund fehlender Wettbewerbsvorteile deutlich intensiver gestaltet.“ Daraus leitet die IKB Implikationen für deutsche Zulieferer ab:  Es besteht hoher Transformationsdruck bei allen Zulieferern  Weitere Globalisierung ist notwendig, um wachstumsstarke Marken als Kunden zu gewinnen und zu diversifizieren   Elektromobilität zwingt früher oder später zu einem Fokus auf chinesische Hersteller als Kunden  Große Zulieferer, die eine Präsenz in China haben, sind schon einen Schritt weiter   Kleinere Zulieferer mit Fokus auf den Standort Deutschland verlieren deutlich an Wachstumspotenzial. Denn es ist nicht nur die neue Technologie, sondern auch der Zugang zu Automarken, deren Marktanteile auf den Weg zur Elektromobilität deutlich zunehmen werden. IKB-Einschätzung: Elektromobilität mischt den Markt auf; Marken werden neu bewertet, technologischer Fortschritt neu geordnet. Dies birgt ein erhöhtes Wachstumsrisiko für Zulieferer, deren Produktion und Forschung eher lokal und auf deutsche bzw. traditionelle Hersteller fokussiert ist und die deshalb kaum Zugang zu vor allem chinesischen Automarken haben.

IKB Barometer Automobilzulieferer