„GEDISA UND IHREAPOTHEKEN.DE INTENSIVIEREN BESTREBUNGEN FÜR DIE VOR-ORT-APOTHEKEN: APOGUIDE APP UND APOTHEKENPORTAL WERDEN UM NEUE, VON IHREAPOTHEKEN.DE BEREITGESTELLTE, FUNKTIONEN ERGÄNZT.“

Bei dieser Einleitung zuckte schon der Finger auf der ­Maustaste – die E-Mail verschwand zum Glück nur im ­Papierkorb und konnte wieder hervorgeholt werden. Dank an den Leser für die Frage, was mit 'Intensivieren' gemeint sei. Also doch zur Information seitens der GEDISA: Seit dem 1. Januar 2024 erhalten gesetzlich Versicherte ihre Arzneimittel bekanntlich per E-Rezept und können diese mit ihrer elektronischen Gesundheitskarte, per Gematik-App oder mittels Ausdrucks des Tokens einlösen. Die Versender im EU-Ausland würden auf den Start des CardLink-Verfahrens setzen, um insbesondere im Rx-Geschäft Marktanteile zu gewinnen.

Vor diesem Hintergrund 'intensivieren' die GEDISA und ­IhreApotheken.de ihre Bestrebungen zur Stärkung und für den Erhalt der Vor-Ort-Apotheken. In einem ersten Schritt, der für das zweite Quartal 2024 geplant ist, wird eine von Ihre­Apotheken.de bereitgestellte Shopfunktion in die ApoGuide-App der GEDISA integriert. Gleichzeitig werden die Verwaltungsfunktionen von IhreApotheken.de in das ­GEDISA ApothekenPortal mit seinen 17.500 Betriebsstätten (mein-apothekenportal.de) integriert. Dadurch verringere sich der Verwaltungsaufwand für die Apotheken deutlich – einmal anmelden und das Apothekenteam kann u. a. erweiterte Stammdaten der Apotheke verwalten und Einstellungen zur Shopfunktion und Bestellungen zentral bearbeiten.

Ein echter Knaller, diese E-Mail, die wir fast nicht gelesen hätten! Die GEDISA, Tochtergesellschaft von 16 Landesapothekerverbänden und -vereinen, für die alle Apotheken (außer in Westfalen-Lippe) Millionenbeträge 'spenden', setzt auf das Digital-Shop- und Verwaltungs-Know-how von Ihre­Apotheken.de! Das ist eigentlich kein Wunder: Die Apothekerschaft möchte viele Dinge gern in eigener Hand behalten, deren Entwicklung dann Jahre dauert – und das ist im Fall des E-Rezepts nun mal viel zu lang. Das CardLink-Verfahren wird starten, sobald die gematik alle Details festgelegt hat, denn die Versender werden quasi sofort liefern. Da galt es für die GEDISA zu handeln. Immerhin bleibt das Angebot deshalb in Apothekerhand, weil IhreApotheken.de mehrheitlich von der Apothekergenossenschaft NOWEDA beherrscht ist. Das spielte sicher auch eine Hauptrolle bei der Wahl des Partners, ebenso wie die weiteren Funktionen des Angebotes. Denn für die GEDISA-'Kunden' sind nur die Basisleistungen inklusive, darunter bald auch der Online-Einlöseweg über das CardLink-Verfahren.

Darüber hinaus können alle Apotheken weitere Leistungen aus dem Angebot von IhreApotheken.de buchen bzw. über das GEDISA ApothekenPortal aktivieren. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Schnittstellen zum jeweiligen Warenwirtschaftssystem oder zum Botendienstmanagement. Eine individuelle Webseite, die ­IhreApotheken-App, das Profil auf der Webseite IhreApotheken.de und insbesondere Patientenreisen aus Dritt­angeboten, wie zum Beispiel über die Health-App des ADAC oder die Hautarzt-App dermanostic, stehen nun zwar allen Apotheken offen – allerdings gegen Zahlung der entsprechenden Gebühren. Warum eröffnen NOWEDA/IhreApotheken.de diese Möglichkeiten? Durch die Vernetzung GEDISA/­IhreApotheken.de erhöht sich die Zahl der Nutzer auf alle Apotheken-Standorte – auch auf die Mitglieder von gesund.de. Diese Plattform sollte nach der GEDISA-­Logik, weil nicht in Apothekenhand, nicht an die Berliner E-Rezept-Welt angeschlossen werden.

'mi'-Fazit:  Die GEDISA hat sich den Anschluss an eine Plattform mit großer Reichweite und intensiven Endverbraucheraktivitäten gesichert  Für den Zukunftspakt Apotheke ist der Deal aufgrund des flächendeckenden Anschlusses der Vor-Ort-Apotheken attraktiv  Jede Apotheke profitiert vom Zusammenschluss der Online-Aktivitäten von Standesvertretung und Portal, weil alle gemeinsam eine Macht sind – auch online und gegen den Versandhandel.