BAH auf dem Weg zu Pharma Deutschland

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) will sich für die aktuellen und künftigen Herausforderungen im Gesundheitssektor durch die konsequente Stärkung der Kernkompetenzen bestens aufstellen und zum Leitverband des pharmazeutischen Sektors werden. Vorstandsvorsitzender Jörg Wieczorek betont: „Der neue Name 'Pharma Deutschland' steht für eine starke und umfassende Repräsentation aller Arzneimittel-Hersteller in diesem Land.“ Der neue Name ist allerdings nur ein Begleitelement. Den Mitgliedsunternehmen soll vor allem ein herausragender Service geboten werden. Wer die Entwicklungen der letzten Monate Revue passieren lässt, könnte schmunzeln, den Kopf schütteln oder sich ärgern – je nach Blickwinkel: Im September 2023 scheiterte der zweite Fusionsversuch des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) und des BAH am Votum der BPI-Delegierten. Das widersprach wohl dem Willen vieler Mitgliedsunternehmen und stellt sich inzwischen als Schildbürgerstreich heraus: Kündigungen beim BPI und eine rege Abwanderung in Richtung des BAH setzten ein. Insider erwarten beim BPI bis Ende 2024 ­einen Beitragsschwund von rund 25 %. Selbst BPI-Gründungsmitglieder und starke Unternehmen, wie z. B. B. Braun Melsungen, werden ausschließlich BAH-MItglieder. Die Angabe „270 Mitglieder“ auf der BPI-­Homepage bedarf bald einer Korrektur – ob sich der Verein dann noch rechnet? Der BAH beschloss am vergangenen Donnerstag bereits weitere Details, um seine Attraktivität für potenzielle Mitglieder noch zu steigern: Die Mitgliedschaft im Verband der Chemischen Industrie (VCI) sowie die Implementierung von Landesverbänden. Auf die Hintergründe angesprochen erklärt Jörg Wieczorek: „Wir planen ebenso wie der VCI mit sechs Landesverbänden. ­Diese sind in der Landespolitik gut vernetzt.“ Bei einer außer­ordentlichen Mitgliederversammlung am 14. März 2024 in Frankfurt soll über eine überarbeitete Satzung und eine neue Beitragsordnung abgestimmt werden. Die Erweiterung des Vorstands auf 20 Mit­glieder und eine inten­sivierte Ausschussarbeit zielen darauf ab, das Know-how neuer Mitgliedsunternehmen optimal in die Verbandsarbeit zu integrieren. Durch die strukturelle Verstärkung der Geschäftsstellen des BAH in den Themenfeldern Innova­tion, Forschung und Market Access sollen diese mit den fortlaufenden Anforderungen Schritt halten. Aktuell hat der BAH rund 400 Mitglieder. Schauen wir mal, wie es Ende 2024 – dann bei 'Pharma Deutschland' – aussieht!