Sprachliche Kodierung schreckt ab

Sprachliche Kodierung schreckt ab Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass Frauen und Männer im Berufsleben gleiche Qualitätsarbeit leisten können. Trotzdem gibt es weiterhin signifikante Unterschiede in der Anzahl weiblicher und männlicher Führungskräfte, insbesondere in Branchen wie Telekommunikation, Finanzdienstleister und Banken. Das hat sicherlich eine Vielzahl von Gründen. Am Anfang dieser Reihe steht die Stellenanzeige. Zwar ist es gesetzlich verpflichtend, Stellenanzeigen bis auf wenige Ausnahmen an Männer, Frauen und Andersgeschlechtliche zu richten. Allerdings können sich Frauen bereits beim Lesen einer Stellenanzeige abgeschreckt fühlen, sofern diese viele männlich kodierte Wörter enthält. Interessanterweise lassen sich Männer nicht von weiblich geprägten Wörtern abschrecken. Beispiele für männlich kodierte Wörter sind „selbstständig“, „individuell“ und „karriereorientiert“. Weiblich kodierte Wörter wären beispielsweise „kreativ“, „engagiert“ und „verantwortungsvoll“. Eine Studie von 100Worte Psychological Al/Heilbronn zeigt, dass sich 33 Prozent mehr Frauen auf eine Stellenanzeige bewerben, wenn die männlich kodierten Wörter angepasst werden. Für die empathische Sprache gibt es mittlerweile auch verschiedene Ansätze Künstlicher Intelligenz (KI), die Stellenanzeigen analysieren und Verbesserungsvorschläge machen.