Der Gebrauch kann töten

Der Gebrauch kann töten Eigentlich müsste für die Unbelehrbaren oder auch nur Leichtsinnigen unter uns nicht nur auf Zigarettenschachteln, sondern auch auf Handys ein Warnhinweis angebracht werden. Denn dass ein Handy ablenkt, gilt nicht nur beim Autofahren, sondern auch wenn es „nur“ in der Hose oder Jacke steckt oder vor einem auf dem Tisch liegt: Es vibriert, blinkt oder piepst, klingelt oder tutet – die Aufmerksamkeit richtet sich ganz automatisch auf das Handy und beeinträchtigt die Konzentration erheblich. Dass ein Handy ablenkt, darf als allgemein bekannt vorausgesetzt werden. Die Forscher Adrian F. Ward, Kristen Duke, Ayelet Gneezy und Maarten W. Bos aber haben in ihrer Studie „Brain Drain: The Mere Presence of One's Own Smartphone Reduces Available Cognitive Capacity“ untersucht, wie sich die Position des Smartphones auf die geistige Leistungsfähigkeit der rund 800 an der Studie teilnehmenden Probanden auswirkt. Wie sehr lenkt das Mobiltelefon ab, wenn es auf dem Tisch liegt oder in der Hosentasche steckt? Ist die Konzentration besser oder schlechter, wenn das Handy in einem anderen Raum abgegeben werden muss? Bei dem Test, bei dem es auf die Konzentration ankam, erreichten die Teilnehmer, deren Smartphone im anderen Raum war, die höchste Punktzahl. Sie konnten sich offensichtlich völlig auf ihre Aufgabe konzentrieren. Alle anderen schnitten schlechter ab. Fazit: Handy aus der Hose und weg vom Tisch, wenn geistig fordernde Aufgaben zu erledigen sind, bei denen hohe Konzentration erforderlich ist.