EUROBAUSTOFF: „Falsche Steuerung der Sozialausgaben“

Tagung der Fachgruppe Trockenbau

Die aktuelle Entwicklung des Trockenbaus in herausfordernden Zeiten, der Bereich Weiterbildung, aber auch fachspezifische Themen standen auf der Tagesordnung der EUROBAUSTOFF Fachgruppe Trockenbau, die sich zum Start ins Jahr am 1.2.2024 in Frankfurt traf. Mit rund 80 Teilnehmern war das Interesse der Fachgruppenmitglieder groß. Insgesamt gehören der Fachgruppe 34 Spezialisten mit insgesamt rund 560 Standorten an. In seiner Begrüßungsrede konnte Jürgen Engels, ­Bereichsleiter Trockenbau und Dämmstoffe, zunächst ­Erfreuliches zur ­Mitgliederentwicklung berichten. Denn zum 1.1.2024 erhält die Fachgruppe mit Bücheler & Martin aus Singen weitere kompetente Verstärkung. Zum traditionellen Fachgruppenabend mit geladenen Vertretern der ­Industrie begrüßte ­Hartmut Möller, Geschäftsführer Einkauf und Gesellschafterbetreuung, rund 210 anwesende Gäste in Frankfurt. Möller verwies dabei auf die im Januar vorgestellte Pestel-Studie für das Bündnis 'Soziales Wohnen', die deutlich gemacht habe, dass in Deutschland knapp 1 Mio. Sozialwohnungen fehlen. Dabei zeige die Studie auch, dass der Staat die Ausgaben hier falsch steuert und hat dazu folgende Rechnung aufgemacht: Insgesamt habe der Staat im vergangenen Jahr erstmals mehr als 20 Mrd. € an Sozialausgaben für die Unterstützung bedürftiger Menschen beim Wohnen ausgegeben: gut 15 Mrd. € für die Kosten der Unterkunft, die überwiegend von den Job-Centern gezahlt werden. Und zusätzlich über 5 Mrd. € für das Wohngeld. Dagegen lagen die Ausgaben von Bund und Ländern für den sozialen Wohnungsbau in den letzten Jahren lediglich bei gut 4 Mrd. € pro Jahr, so die Studie. Die Sozialausgaben für das Wohnen seien damit fünfmal so hoch wie die Förderung für den Neubau von Sozialwohnungen. Dieser Ansatz der Subjekt- statt Objektförderung koste nicht nur viel Geld, sondern sei dazu wenig nachhaltig und entfessele auch keinerlei Wachstumskräfte, die durch den Bau von Wohnungen entstehen könnten.