Austausch alter Haushaltsgeräte: Spielen Wasserverbrauch, Umweltschutz und Nachhaltigkeit für Verivox keine Rolle?
Düsseldorf. Das Vergleichs- und Vertriebsportal Verivox hat ein Rauschen im deutschen Blätterwald ausgelöst: Von Focus Online bis hin zu Spiegel Online machte sich eine Vielzahl deutscher Medien die Argumentation von Verivox zu eigen, der Austausch alter Elektrogeräte lohne finanziell nicht. Den Preis der Neuanschaffung könne man über Einsparungen bei den Stromkosten nicht auffangen, so das Vergleichsportal. Aus Sicht der Fachpublikation markt intern-Elektro-Fachhandel/Düsseldorf ist die Erkenntnis des Portals eine Binsenweisheit. Ärgerlich für Umwelt und Verbraucher: Wesentliche Faktoren wie Wasserverbrauch, Nachhaltigkeit und Umweltschutz hat Verivox nicht beachtet.
René Efler, Chefredakteur von markt intern-Elektro-Fachhandel: „Nur auf den Strompreis zu achten, geht an der Lebenswirklichkeit der Verbraucher völlig vorbei. Tatsächlich ist der Preisfaktor Strom zu vernachlässigen. Beispielsweise für wasserführende Geräte besitzt der Wasserverbrauch einen viel höheren Stellenwert, wenn es um die Frage geht, ob sich eine Neuanschaffung lohnt. Hier machen sich der Kauf eines modernen Geräts und die damit verbundene erhebliche Einsparung der Ressource Wasser allein schon aus ökologischen Gründen bezahlt. Kosteneinsparungen kommen dann noch dazu. Einseitig nur auf den Strompreis zu achten, erinnert an eine überwunden geglaubte 'Geiz ist geil-Mentalität', die nicht in die heutige Zeit passt. Verbraucher achten heute auf viel mehr als nur den Preis und übernehmen Verantwortung für ihre Umwelt.“
Neben dem Faktor Wasser verdient auch der Umgang mit Reinigungsmitteln, Lebensmitteln oder Kleidung eine nähere Betrachtung: Moderne Waschmaschinen reinigen bereits bei niedrigen Waschtemperaturen schonend und effizient. Das spart Energie, schont die Wäsche und sorgt für eine längere Nutzungsdauer der Kleidung. Geräte der neuen Generation arbeiten oft zusätzlich mit Dampf, was Hygieneweichspüler ersetzt. Diese sind nicht nur teuer, sondern belasten zudem auch die Kläranlagen, so markt intern.
Neue Wärmepumpentrockner erfüllen ihren Auftrag schon bei deutlich geringeren Temperaturen als dies bei Altgeräten möglich ist. Hier ist eine Energiereduzierung um die Hälfte gegenüber älteren Modellen Standard. Die niedrigere Trockentemperatur schont zudem die Wäsche für eine längere Nutzung. Bei Geschirrspülern ist mit einem modernen Gerät eine Wassereinsparung von mehr als 1 m³ pro Jahr möglich, d. h. Nutzer können mit einem neuen Gerät ca. 40 Prozent mehr Wasser einsparen als mit einem 10 Jahre alten Gerät. Die Anzahl der 'Normgedecke' hat sich zudem erhöht, das heißt, es ist eine höhere Beladung bei sinkendem Wasserverbrauch möglich. Auch wird hier mit Sensoren der Verschmutzungsgrad gemessen und sowohl Wasserverbrauch als auch Reinigungschemie minimiert. Beim Thema Kühlen sollte auch der Punkt 'Lebensmittelverschwendung' bedacht werden, um eine differenziertere Aussage als Verivox treffen zu können. Neue Modelle helfen mit technischen Innovationen wie Frischezonen, Obst und Gemüse deutlich länger frisch zu halten. Weniger Lebensmittel landen so im Müll.
René Efler, Chefredakteur von markt intern-Elektro-Fachhandel abschließend: „Es erscheint unzeitgemäß, wie Verivox sich bei einer komplexen Betrachtung schlagzeilenträchtig auf einen winzigen Teilaspekt stürzt. Die Verbraucher heute denken weiter. Natürlich hat niemand etwas zu verschenken. Doch wer den Kostenaspekt und alle Umwelt- und Nachhaltigkeitsfaktoren zusammen betrachtet, wird sehr oft zu dem Schluss kommen, dass sich die Anschaffung eines Neugeräts doch lohnt.“
Pressesprecher