Nicht nur gesagt, sondern von expert Wallraff/Leverkusen 'ausgezeichnet' vorgelebt: „Das Team wird bei uns immer an erster Stelle stehen!“

„Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist Alexander Wallraff von expert Wallraff in Leverkusen und mein Team und ich bewerben uns hiermit für den diesjährigen Kreativpreis des Mittelstandsverbundes 2022.“ Es ist kein Geheimnis: Es gibt solche Preise und solche Preise! Die einen bekommt man relativ einfach, weil man dafür beispielsweise lediglich einen (Anzeigen-)Preis zahlen muss. Klingt wenig seriös, ist aber zumindest für den Initiator häufig eine lukrative Angelegenheit. Soll es übrigens auch in unserer Branche geben ;-). Es gibt aber auch Preise, für die muss man wirklich etwas tun. Und gemeint ist damit nicht nur das Schreiben einer Bewerbung. Denn diese steht ja bekanntlich am Ende des Vollzogenen. Die eigentliche Leistung wurde bereits vorher vollbracht.

Wir haben die Freude, heute ausführlich über ein schönes Beispiel aus der zweiten Kategorie berichten zu dürfen. Und das gleich aus mehreren Gründen: 1. Mit dem Mittelstandsverbund gibt es einen honorigen Initiator, der über allen Seriositäts-Zweifeln steht. 2. Der Kreativpreis für das innovativste Konzept zur Zusammenarbeit in zukunftsfähigen Teams betrifft ein Thema, mit dem auch Sie sich auseinandersetzen sollten, um auch morgen noch ein attraktiver und erfolgreicher Arbeitgeber sein zu können. 3. Mit expert Wallraff wurde ein engagierter und pfiffiger Fachhändler ausgezeichnet, bei dem es lohnt, sich den einen oder anderen Gedanken selbst einmal zu eigen zu machen! Wir haben Geschäftsführer Alexander Wallraff in Leverkusen besucht und ihn zunächst gefragt, warum er sich überhaupt beworben hat. Gleich das erste Statement überrascht:

„Die ehrliche Antwort lautet, dass wir von expert darauf angesprochen wurden. Wir waren der Zentrale aufgefallen, weil wir in den letzten zwei, drei Jahren sehr viele Social-Media-Auftritte hatten und dort sehr viel Content im Zusammenhang mit unseren Mitarbeitern genutzt haben. Ich bin sehr engagiert, was unser Personal betrifft, bin auch im expert-Strategieteam für Personalfragen aktiv und diese Kombination war möglicherweise der Antrieb, uns in dieser Sache zu fragen.

Ich habe mir die Ausschreibung des Wettbewerbs dann mal angeschaut und fand die Fragen in der Tat sehr interessant. Zunächst war ich zwar ein wenig 'eingeschüchtert', denn der Mittelstandsverbund ist ja keine kleine Nummer und die Anzahl der von ihm vertretenen Unternehmen sicherlich nicht gerade gering. Aber dann hab ich mir gedacht: Wir probieren das jetzt einfach und messen uns mit anderen, um einfach zu schauen, wo wir so stehen! Wir haben ja schon das eine oder andere gemacht. Aber natürlich nie mit der Absicht, dafür vielleicht mal einen Preis zu bekommen.“

© expert

Wallraff hat uns seine optisch wie inhaltlich sehr interessante Bewerbung zur Verfügung gestellt. In dieser heißt es u. a.: „Als Fachhändler für Elektrogeräte hatte es unser Team in den Pandemie-Monaten nicht gerade leicht. Ladenschließung, Digitalisierungsdefizite, Probleme bei der Warenversorgung – die Liste der Corona-Herausforderungen ist lang. Game on Corona – challenge accepted! Ein ganz besonderes Motto, sich dem schwierigen Coronathema zu stellen: „Definitiv hat Corona unser Geschäft nachhaltig verändert. Wenn man mal schaut, unter welchem Druck man gerade zu Anfang der Pandemie gestanden hat: Entscheidungen mussten schnell getroffen und Prozesse schnell verändert werden Von jetzt auf gleich galt es, sich auf eine Situation – von der man nicht wusste, wohin sie führt – einzustellen. Die Kommunikation der Politik – beispielsweise im Hinblick auf den Lockdown – war ja sehr, sehr kurz gestrickt. Und so sind wir sicherlich alle irgendwie ins kalte Wasser gestoßen worden.

Für uns war aber ganz klar das Credo zu Beginn der Pandemie: Wir machen das Beste daraus und akzeptieren nicht, dass wir 'kalt gestellt' werden und nicht mehr agieren können. Wir haben im Rahmen dessen, was möglich war, nach Lösungen gesucht! Ob Telefonberatung, Vor-Ort-Reparatur, Video-Calls über WhatsApp, Grußbotschaften über YouTube, Facebook und Instagram … Wir haben alle Möglichkeiten genutzt!

Ich bin seit Anfang 2020 Geschäftsführer und habe in den letzten Jahren viele Dinge unternommen, die gerade den Generationenwechsel betreffen. Dabei haben wir im Vorfeld schon gewisse Anforderungen gesehen, die vielleicht der Kunde von morgen an uns stellt. Aber das war noch gar nicht so präsent. Zum Beispiel das Thema 'Online- bzw. Video-Beratung' oder insgesamt die ganz andere Form der Kommunikation in den sozialen Medien: Wie interagiere ich mit meinem Kunden? Wie versorge ich ihn mit Informationen? Das war ein ganz wichtiger Baustein für uns!

Wichtig war aber vor allen Dingen auch, den Mitarbeitern in unserem Haus mehr zuzutrauen und die Möglichkeiten, die man hat, zu nutzen. Und das nicht immer nur mit dem Ziel, den finanziellen Output des Unternehmens zu fördern und nach vorne zu bringen. Sondern auch, um das Gleichgewicht zwischen den Anforderungen, die wir an unsere Mitarbeiter stellen und deren Anforderungen an uns als Unternehmen auszubalancieren. Das war in den letzten zwei Jahren ein Learning für uns, weil sich auch die Bedürfnisse der Mitarbeiter an einen modernen Arbeitgeber in dieser Zeit so schnell geändert haben, dass an dieser Stelle wirklich auch Handlungsbedarf gegeben war. Der Bedarf war also grundsätzlich schon erkannt, aber die Schnelligkeit des Handelns war sicherlich eine andere.“

Wer sich mit Alexander Wallraff unterhält, bekommt sehr schnell den Eindruck, dass bei ihm Optimismus und Teamgeist stets Priorität haben. Den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Option! Er bestätigt uns: „Grundsätzlich ist unser Unternehmen von der Leitidee so aufgestellt: Positive Leadership steht an Nr. 1! Wir haben in den letzten zwei Jahren gezielt die Hierarchie-Ebenen runtergefahren, um die Mitarbeiter mehr in die Eigenverantwortung reinzunehmen. Die Flexibilität, die man dadurch bekommen hat, dass Mitarbeiter unterschiedliche Positionen und Aufgaben übernehmen mussten bzw. übernommen haben durch Themen wie Kurzarbeit, krankheitsbedingte Ausfälle etc. Das sind am Ende des Tages die Kernpunkte, die sich für uns bezahlt gemacht haben.

Zugleich haben wir sehr viel in technische Möglichkeiten investiert und die Digitalisierung nach vorne getrieben. Es war ja relativ schnell klar, dass gerade die digitalisierten Unternehmen die Gewinner der Pandemie sein werden. Und da hatten wir sicherlich noch in vielen Bereichen Nachholbedarf. Ein Beispiel sind die Preisauszeichnungen in Zeiten von Ladenschließungen, in denen man eher Umsatz über den Online-Shop machen oder den Kunden zumindest über digitale Schaufenster zeigen konnte, welche Ware man trotz Ladenschließung zu welchem Preis auf Lager hat: So schnell, wie sich die Preise geändert haben, war das schon eine Herausforderung, täglich eine hohe Anzahl von Preisen in der EDV zu ändern. Und der alte Preis steht ja dann nach wie vor noch in analoger Form an der Ware. Ein Albtraum bei 5.000–6.000 Artikeln, die man mit einem gedruckten Preisschild im Geschäft hat.

Foto: markt intern

Und diese Mischung aus Teamarbeit und Investition in technische Maßnahmen hat uns wahrscheinlich zu dem Gewinner des Kreativpreises gemacht: 1. Die Einführung der technischen Möglichkeiten, die man hat (Warenwirtschaftssystem, mobile Arbeitsplätze, digitale Preisschilder, der Online-Shop insgesamt). Alle diese Dinge sind tiefgreifend miteinander vernetzt und sparen unheimlich viel Zeit und Ressourcen, die man dann eben anderweitig verplanen kann. Frequenzbedingt haben wir für uns zudem die Entscheidung getroffen, dass wir unsere Öffnungszeiten anpassen und kürzen. Wir machen das über eine digitale Personalplanung und wollen damit auch unseren Mitarbeitern die persönliche Freiheit geben, die man gerade auch im Hinblick auf Familie und Work-Life-Balance sicherlich braucht. 2. Positive Leadership und Mitarbeiter-Orientierung: Zufriedene und motivierte Mitarbeiter führen im Ergebnis dazu, dass ein Unternehmen nach außen besser dasteht und erfolgreicher wird. Man kann viel machen, wenn man es möchte und man auch den Mehrwert (für beide Seiten) erkennt. Man tut was Gutes für sein Team und erhöht die Belastbarkeit des Unternehmens. Niemand kann permanent auf 110 % Leistung bringen und wir alle verbringen den größten Teil unseres Alltages und unserer Zeit bei der Arbeit – dabei sollte man motiviert sein und Spaß haben! Wir schaffen hierdurch nicht nur ein sehr gutes Betriebsklima, sondern sichern gleichzeitig auch nachhaltig den Erfolg des Unternehmens ab. 3. Die Art und Weise, wie wir uns nach außen vermarket haben: Wie trete ich in den sozialen Medien auf? Welche sozialen Medien nutze ich überhaupt für mich? Wie und was kommuniziere ich? Sie können viel machen, aber wahrgenommen wird man erst, wenn man drüber spricht!“

Nun 'tickt' jeder Mensch anders, nicht jeder freut sich über mehr Verantwortung oder reagiert auf neue Herausforderungen gleichermaßen. Auch in Leverkusen war das nicht anders, wie wir hören: „Viele Mitarbeiter hatten einfach Angst. Man ist überwältigt von Zusammenhängen und Herausforderungen, die man vielleicht nicht ganz greifen oder verstehen kann. Und gerade auch der Einzelhandel war ja als der vermeintliche Pandemietreiber in der Öffentlichkeit ziemlich in den Fokus geraten, so dass die Sorge wuchs, dass man vielleicht keinen sicheren Arbeitsplatz mehr hat. Das war ganz klar eine Herausforderung. Wir haben daher ganz am Anfang der Pandemie einen Coach engagiert, der mit den Verkäufern daran gearbeitet hat, wie sich das Verkaufen durch Maskenpflicht und Abstandsregeln verändert, um ihnen diesbezüglich neue Fähigkeiten und Fertigkeiten an die Hand zu geben. Vor allem war uns aber wichtig, dass unsere Verkäufer eben auch einmal ihre persönlichen Sorgen und Ängste mit einem Externen besprechen konnten, der auf Themen rund um Motivation und Mentaltraining spezialisiert ist. Das hat einigen Mitarbeitern in unserem Hause sehr geholfen. Es ging also sowohl um die professionelle wie aber auch um die persönliche Weiterbildung bzw. Weiterentwicklung.

Mit Druck arbeiten wir hier im Unternehmen nur im äußersten Grenzfall! Auch unsere Entlohnung sieht nur einen sehr geringen leistungsbezogenen Vergütungsanteil vor. Wir sind absolut davon überzeugt: Jeder braucht seine Lebensgrundlage, die in dieser Form auch gesichert sein muss! Das ist die Basis der Zusammenarbeit, die wir mit unseren Mitarbeitern anstreben und auch haben wollen! Unser Führungsteam arbeitet jedes Jahr mit einem Coach daran, wie unser Unternehmen geführt werden soll: Was erwarten wir von unseren Führungskräften? Was erwarten unsere Führungskräfte von uns? Und es kommt immer wieder auf den Punkt zurück, dass die Kernaufgabe einer Führungskraft darin besteht, unsere gemeinsamen Ziele mit den Verkäufern umzusetzen und zu fördern. Es geht aber auch darum, auf die persönlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter einzugehen: Welche Bedürfnisse hat also zum Beispiel ein allein erziehendes Elternteil, das im Einzelhandel arbeitet?

Wir arbeiten hart dafür, Mitarbeiter in unserem Hause langfristig zu halten. Zum Teil haben wir Mitarbeiter im Team, die länger dabei sind als ich auf der Welt. Grundlage in jedem Bewerbungsgespräch, das wir führen, ist stets die Langfristigkeit einer Zusammenarbeit. Denn wir sind davon überzeugt, dass sich zunächst eine persönliche Beziehung entwickeln muss, um überhaupt in die Lage zu kommen, gemeinsam erfolgreich werden zu können. Ich möchte das an dieser Stelle betonen:

Über Jahre und Jahrzehnte ist das meinem Bruder und mir auch so schon immer vorgelebt worden! Meine Mutter hat das Unternehmen wie ihren eigenen Augapfel behütet und stets eine überproportional mitarbeiterorientierte Führung an den Tag gelegt. Dafür sind wir hier im Umfeld und bei unseren Mitarbeitern bekannt, so dass man einen wirklich fairen und professionellen Umgang miteinander hat. Wir legen einen riesengroßen Wert auf ein funktionierendes Arbeitsklima! Das Team wird bei uns immer an erster Stelle stehen! Wir hatten hier schon Bewerber, die von ihrer Qualifikation sicherlich perfekt gewesen wären, die aber einfach von ihrer Persönlichkeit her nicht ins Team gepasst hätten.“

Wir fragen, ob dieses Denken eher expert-typisch oder Wallraff-typisch ist? „Die Frage kann ich tatsächlich nicht beantworten, weil ich zu wenig Einblick in die Kultur der einzelnen expert-Gesellschafter und -Standorte habe. Ich weiß aber, dass gerade Personalthemen in der expert-Zentrale sehr hoch gehalten werden und diesen eine sehr große Bedeutung zukommt, insbesondere vom Vorstand und auch von vielen Gesellschaftern in den Regionen. Ein Erfolgsfaktor bei expert ist aus meiner Sicht auf jeden Fall, dass man persönlich haftende Gesellschafter hat, die mit viel Engagement und Herzblut ihre Unternehmen führen und leiten. Es gibt sehr viele zentralseitig gestellte Weiterbildungs- und Qualifikationsmaßnahmen, die mit den Regionalleitern und -coaches von expert besprochen und koordiniert werden können. Ich glaube aber auch, dass die Art der Mitarbeiterführung bei dem einen oder anderen durchaus eine Generationsfrage ist.“

Keine Frage ist: Wer solche Nachwuchsunternehmer in seinen Reihen weiß, muss sich um die Zukunft wohl keine großartigen Gedanken machen. Dass Wallraff dabei selbst von der Zukunft des stationären Fachhandels überzeugt ist, dürfte an dieser Stelle wohl ebenfalls keinen mehr überraschen: „Gerade #supportyourlocal hat den Einzelhandel extrem prominent platziert: Wir sind seit über 70 Jahren in Leverkusen verankert und erfreuen uns sicherlich einer regionalen Bekanntheit. Wir haben eine große Verbundenheit mit der Region. Und ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein Kunde während der Pandemie eben auch aufgrund dieser Verbundenheit bei uns konsumiert hat.

Wir haben bereits seit drei, vier Jahren für uns inoffiziell das Unternehmensmotto oder Leitbild: Persönlich statt gewöhnlich! Dafür stehen wir. In der Vergangenheit immer mit dem Namen. Und jetzt mit der jüngeren Generation auch mit einem neuen Gesicht. Das hat vielleicht auch nochmal den entscheidenden Unterschied gemacht, weil sich auch gerade zu Beginn der Pandemie wenige auf Themen wie Video-Marketing konzentriert haben. Da war es vielleicht nur das Bild oder der Text, die man irgendwo gepostet hat. Es hat aber noch einmal eine ganz andere Trag- und Reichweite, wenn man sich persönlich vor eine Kamera stellt.

Grundsätzlich sehen wir unseren größten Wettbewerb im stationären Einzelhandel, weil wir nach wie vor der Überzeugung sind, dass der Einzelhandel seine absolute Geltungsberechtigung hat und dem Kunden unglaubliche Mehrwerte bietet, die das Online-Geschäft per se nicht bieten kann! Preislich gesehen ist das Internet natürlich immer eine Herausforderung. Ich denke aber schon, wenn man mit dem Kunden auf einer vernünftigen, persönlichen Ebene spricht, ist viel möglich, um den Kunden umzuberaten und ihm eine Grundlage zu geben, warum es auch für ihn von Vorteil ist, im Einzelhandel zu kaufen.

Meiner Einschätzung nach ist das auch kein Hoffnungsdenken! Wenn man sich allein die GfK-Zahlen anschaut, waren die Marktteilnehmer, die Click & Mortar angeboten haben, diejenigen, die am meisten von Corona profitiert haben. Das bedeutet für mich: Es ist auch immer eine stationäre Komponente mit dabei! Grundsätzlich haben wir in einer Zeit großer Logistikprobleme den Vorteil, dass der Kunde die gesamte Ware, die wir stationär vorrätig haben, sofort kaufen und mitnehmen kann. Das ist im Online-Geschäft nicht möglich. Nach zwei Jahren Pandemie und der Isolation freuen sich auch viele Kunden wieder sehr darauf, stationär zu kaufen. Einfach, um wieder Kontakt zu Menschen zu haben.“

Jetzt haben wir so viel über über die Menschen im Unternehmen gesprochen. Doch wer und was genau dahintersteckt, diese Informationen sind wir Ihnen noch schuldig. Auch dazu liefert Wallraff erneut spannende Einsichten: „Wir sind seit rund 25 Jahren in der expert kooperiert. Ursprünglich kommen wir aus dem Groß- und Einzelhandel, mit dem Anschluss an expert haben wir die beiden Unternehmensbereiche dann separat forciert. Vor mir hat meine Mutter das Unternehmen fast 40 Jahre lang geleitet und das Geschäft mit sehr viel Herzblut und viel Engagement geführt. Wir haben hier ca. 1.600 m2 und auf der Fläche auch noch ein Küchenstudio. Das Team besteht aus rund 30 Mitarbeitern. Wir betreiben Vollsortiment und konzentrieren uns dabei hauptsächlich auf die Bereiche Küchenstudio, Groß- und Kleingeräte und 'Braune Ware'.

Ich selbst bin seit 2016 im Unternehmen. Die Grundvoraussetzung für meinen Bruder und für mich, um nach dem Willen unserer Eltern überhaupt ins Unternehmen einsteigen zu dürfen, war zunächst der Beginn einer eigenen Karriere für uns beide, und das nach Möglichkeit auch erfolgreich. Nach dem Abitur und einem Jurastudium in Bonn habe ich für ein Jahr in der Telefonkaltakquise für ein Online-Start-up in Berlin gearbeitet. Vor meinem Eintritt ins Unternehmen machte ich noch einen Master im Human Resources Management in St. Andrews/Schottland. Danach erst durfte ich dann den Schritt ins Unternehmen machen. Ich selbst kümmere mich um den Elektro-Einzelhandel, mein Bruder um den Elektro-Großhandel.“

Was uns bleibt, sind tolle Eindrücke eines Nachwuchs-Unternehmers, der seinen Weg weiter machen wird. Davon sind wir überzeugt. Die expert kann sich mehr als glücklich schätzen, Alexander Wallraff als Gesellschafternachwuchs an Bord zu haben. Abschließend von ihm noch einmal weitere bemerkenswerte Statements zu einzelnen Stichworten, die wir Ihnen ebenfalls nicht vorenthalten möchten:

Kundenkreis: „Unsere Zielgruppe umfasst grundsätzlich jeden Verbraucher, der im Umkreis von Leverkusen service-orientiert und mit einer hohen Beratungsqualität einkaufen möchte. Was wir gemerkt haben: Durch ein steigendes digitales Angebot sowohl von den Produkten als auch eben von den Informationen her, die man den Kunden geben kann, erreicht man auch diejenigen, die grundsätzlich weniger Zeit haben oder die eher auch digital als analog orientiert sind. Click & Collect war ein Hammer, der sich in der Corona-Pandemie entwickelt hat. Da hat man auch nochmal die Möglichkeit, dem Kunden ein ganz anderes Maß an Zeit zu sparen. Und darin sehen wir halt auch unser Service-Versprechen, dem Kunden schnellstmöglich das beste Gerät, was auch seinem Bedarf entspricht, anbieten zu können!“

In der Krise beweist sich der Charakter: „Den Charakter unseres Teams würde ich zunächst als wehrhaft bezeichnen. Also dass man eben nicht einfach akzeptiert, dass irgendetwas nicht geht oder nicht funktioniert oder dass man irgendetwas nicht machen oder erreichen kann, wenn man es eigentlich will. Als zweites würde ich das Team als resilient bezeichnen. Gerade auch in Bezug auf die persönlichen Umstände, die viele meiner Mitarbeiter gehabt haben. Kitas geschlossen, Kinder daheim im Home Schooling, wer übernimmt die Kinderbetreuung … Da muss ich sagen als jemand, der noch nicht verheiratet ist oder Kinder hat: Ich kann mir gar nicht vorstellen, was das für eine persönliche Herausforderung für die Leute gewesen sein muss! Insofern kann ich nur sagen: Toll, dass wir solche Mitarbeiter haben, mit denen ich zusammenarbeiten darf. Dass die solche persönlichen Herausforderungen auch neben den bereits beruflichen meistern!“

Herausforderungen der Zukunft: „Gerade am Anfang, wenn man sich für so einen Prozess entscheidet, kann man schon sehr viel mit kleinen Dingen erreichen, um maßgeblichen Einfluss zum Positiven im Leben seiner Mitarbeiter zu nehmen. Gerade der Einzelhandel hat viele Herausforderungen, was die Arbeitsplatz-Anforderung betrifft: Wir haben grundsätzlich eine 6-Tage-Woche, die wir bzw. die Mitarbeiter abdecken müssen. Wir haben aktuell mit zurückgehenden Kundenfrequenzen zu kämpfen. Wir haben Inflation, Lieferengpässe … Das sind alles Themen, die auch an den Mitarbeitern nicht spurlos vorübergehen. Und wo auch manche vielleicht den Gedanken hegen, aus Sicherheit die Branche zu wechseln. Da muss man gegensteuern, damit man eben nicht in die Situation von personellen Engpässen kommt, die dann vielleicht eher behelfsmäßig mit Personen aufgefüllt werden müssen, die nicht die Qualifikation mitbringen, die man eigentlich in seinem Unternehmen haben möchte.“

Tipp für andere Nachwuchsunternehmer: „Es ist immer wichtig, mal eine andere Brille aufzusetzen und eine andere Perspektive einzunehmen. Für Nachwuchsunternehmer, die in einem Familienbetrieb aufgewachsen sind, ist es wichtig, auch mal zu sehen, was andere machen. Auf diese Weise kann man Ideen sammeln, wie man Dinge auch selbst angehen kann. Denn ich denke, man sollte authentisch auftreten, wenn man etwas ernsthaft verändern möchte. Aber das muss auch entsprechend vorbereitet sein.“

Keine Frage: expert Wallraff hat alles super vorbereitet! Von daher können wir abschließender Aussage nur zustimmen: „Der Preis ist eine tolle Wertschätzung für unser Team und die Gemeinschaftsarbeit, die wir alle zusammen geleistet haben!“