Ford: Händlernetz wird schrumpfen

Martin Sander | © Ford

Ford: Händlernetz wird schrumpfen Martin Sander, General Manager Ford Modele für Ford in Europa und Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH, erläutert im 'Handelsblatt' vom 3.11.2022 die Strategie von Ford in Europa. Demnach werde die Fertigung am Standort Saarlouis 2025 aufgegeben und die Modellpalette verkleinert. Die Verkleinerung der Modellpalette gehöre zu Sanders zentralen Aufgaben im Rahmen der Elektrifizierung. „Unser Fokus liegt auf weniger, aber dafür volumenstarken, profitablen Segmenten“, beschreibt der Manager die Grund­idee. Schon im nächsten Jahr stelle Ford in Köln die Fertigung des Kleinwagens Fiesta ein, ein Verbrennermodell. In der neuen Elektro-Ära werde es keinen Ersatz mehr geben. Wenn in etwa einem Jahr die Serienfertigung von Elektroautos am Kölner Stammsitz beginne, dann wird das Einstiegsmodell eine Stufe höher angesiedelt sein, im sogenannten Kompaktsegment. Für die meisten Autohersteller ist das Flottengeschäft von zentraler Bedeutung. Wenn Mietwagenunternehmen und ­Großkonzerne regelmäßig Zehntausende Fahrzeuge abnehmen, dann ist die Auslastung der Werke zu einem großen Teil gesichert. Das galt bislang auch für Ford. Doch mit der geplanten Ausdünnung der Modellpalette kann die US-Tochter künftig nicht mehr alle Wünsche, etwa von Mietwagenanbietern, erfüllen. „Wir werden das Flottengeschäft weiter betreiben, aber eben kleiner“, wird Martin Sander zitiert. Und: „Die Zahl der Händler wird zurückgehen.“ Händler mit einem hohen Flottenanteil müssten ihr Geschäftsmodell umstellen. Ford will den Autohandel stärker an sich binden und selbst kontrollieren. Dazu gehört die Einführung eines europaweiten Agentursystems. Der US-Autokonzern will damit im Rahmen eines Pilotversuchs im kommenden Jahr in den Niederlanden beginnen. Bewährt sich das neue System, soll es auf ganz Europa ausgeweitet werden. Als Agentur verkaufen die Händler die Fahrzeuge im Auftrag von Ford. – Wie ist Ihre Meinung dazu? Lebt es sich sorgenfreier als Ford-Agent oder überwiegt die Beschneidung der unternehmerischen Freiheit? Ihre Meinung dazu gerne per E-Mail an auto@markt-intern.de.