Negativzinsen zu Ende, stark steigende Immobilienfinanzierungskosten

Negativzinsen zu Ende, stark steigende Immobilienfinanzierungskosten Die Schweizerische Nationalbank hat vor knapp zwei Wochen angesichts einer aktuellen Inflationsrate von 3,4 % ihren Leitzins um 75 Basispunkte auf nunmehr 0,5 % erhöht. Damit geht eine achtjährige Ära der Negativzinsen zu Ende. Dies wird die seit anfangs Jahr anhaltend steigenden Zinsen für Festhypotheken, über die sich rund 80 % der Kreditnehmer finanzieren, weiter anheben lassen. Zehn- bis 15-jährige Festhypotheken kosten mit 3,2 bis 3,6 % nunmehr rund das Dreifache als noch vor Jahresfrist, was die Nachfrage am Immobilienmarkt drosseln wird. Experten vermuten indes, dass der Markt davon vorläufig nicht tangiert wird. Weitere Zins­erhöhungen, die durchaus plausibel sind, dürften dagegen Spuren hinterlassen, da erste Käuferschichten die zusätz­lichen Bürden nicht mehr tragen können, wodurch dann die aktuell exorbitant hohen Immobilienpreise ins Rutschen kommen könnten. Eine Abwärtsentwicklung zeichnet sich bereits partiell ab: Der breiteste Preisentwicklungsindikator, der vom Bundesamt für Statistik ermittelte Schweizerische Wohnimmobilienpreisindex (IMPI), zeigte im ersten Quartal des Jahres mit –0,6 % nach unten. Diese Zahl ­resultiert aus einem markanten Rückgang im Markt für ­Eigentumswohnungen (–1,2 %), während der Teilindex für Einfamilienhäuser (insgesamt +0,6 %) weiter in die Höhe schoss, speziell in städtischen Gemeinden einer grossen Agglomeration (+4,9 %).