Liechtenstein prüft IWF-Beitritt
Liechtenstein prüft IWF-Beitritt Über Dekaden zeigte sich das zentralbanklose Fürstentum zuversichtlich, selbst für umfassende Finanzmarktstabilität sorgen zu können. Diese Sicherheit bröckelt allmählich, was auch am Regierungsansinnen eines Beitritts zum Internationalen Währungsfonds (IWF) evident wurde. Mitte Juli begründete die Exekutive das Vorhaben dadurch, dass einzig der IWF in schweren Krisen rasch Liquidität bereitstellen könne. Nicht einmal auf die Schweizerische Nationalbank könne man zählen, da Liechtensteins Finanzsektor für die Schweiz nicht systemrelevant sei. Die Bilanzsumme des liechtensteinischen Bankwesens überschreitet aktuell 94 Mrd. CHF, fast das 16-fache des lokalen Bruttoinlandsprodukts, die Staatsreserven betragen dagegen komfortable 2,5 Mrd. CHF. Zur politischen Animation wurde das Beispiel Andorras dargelegt, das sich einer grösseren Bankenpleite im Jahre 2015 einige Jahre später dem IWF anschloss. Die Mitgliedschaft soll für Liechtenstein Administrationskosten von 0,5 Mio. CHF sowie eine derzeit zu 1 % verzinste Hinterlegungsquote von 25 bis 37,5 Mio. CHF bedingen.
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