Diabetes-Verbände kritisieren Regierung

Diabetes-Verbände kritisieren Regierung Nicht allein die Apotheker ärgern sich über die mangelhafte Umsetzung einiger Festlegungen des Koalitionsvertrages: 2018 wurde im Koalitionsvertrag eine Nationale Diabetesstrategie beschlossen, um der ständig steigenden Anzahl von Diabeteserkrankungen in Deutschland gegenzusteuern. Nach aktuellen Informationen droht die Initiative zu scheitern, weil ein scheinbar nicht überwindbarer Widerstand aus dem Ausschuss für Ernährung kommt, der sich an den Zielformulierungen im Ernährungsteil des Papiers entzündet und nun das gesamte Vorhaben gefährdet. Im Kern geht es um Maßnahmen zur verbindlichen Zuckerreduktion in Lebensmitteln sowie ein Werbeverbot zuckerhaltiger Lebensmittel für Kinder. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe halten das Scheitern der Diabetesstrategie für unverantwortlich. Die Koalition riskiere damit die Gesundheit künftiger Generationen. Über eine halbe Million Deutsche erkranken jedes Jahr neu an Diabetes mellitus. Neben dem persönlichen Leid sind auch die Behandlungskosten dieser Volkskrankheit beträchtlich: Die Versorgung der Patienten inklusive der Begleit- und Folgeerkrankungen von Diabetes kostet den Staat jährlich über 21 Mrd. €. Auch die Diabetes-Verbände fordern die Koalition zur Vertragstreue auf. Ebenfalls ohne Ergebnis?