EuGH schreibt allumfassende Arbeitszeitkontrolle vor

EuGH schreibt allumfassende Arbeitszeitkontrolle vor Es ging in dieser Woche durch nahezu alle Medien: Arbeitnehmer des spanischen Deutsche Bank-Ablegers haben ein Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) erstritten, in dem die Richter die Arbeitgeber dazu verdonnern, sämtliche von ihren Arbeitnehmern geleistete Stunden zu erfassen und entsprechend zu berücksichtigen. Sie haben es sicherlich gelesen oder gehört. 'mi' meint: Bei allem berechtigten Interesse daran, der in Einzelfällen haarsträubenden Ausbeutung von Arbeitskräften entgegen zu treten, müssen mit Augenmaß die ebenfalls berechtigten Interessen des Arbeitgebers an einem reibungslosen Funktionieren der betrieblichen Abläufe unangetastet bleiben! Zudem: Das Urteil sollte mal eine öffentliche Diskussion über den Sinn der Arbeit lostreten. Da ist in den vergangenen Jahren und insbesondere bei Vertretern der jüngeren Generation doch das ein oder andere gehörig aus dem Ruder gelaufen! 'markt intern'-Herausgeber Olaf Weber bringt es so auf den Punkt: „Ein feines Urteil für jetzt schon hochregulierte Großkonzerne und Gewerkschaften, ein fürchterliches für den Mittelstand, den Fachhandel, das Handwerk und für Selbstständige. Das Planwirtschaftsdenken ist leider sehr weit verbreitet und befindet sich auf dem Marsch durch die Institutionen.“ Bleibt zu hoffen – oder per Lobby-Vertreter darauf hinzuarbeiten –, dass die deutschen Regierungs-Politiker das Urteil mit eben jenem Augenmaß in deutsches Recht umsetzen. 'mi' wird sie an vorderster Front und bei jeder sich bietenden Gelegenheit dazu auffordern!