Konjunkturumfrage für das E-Handwerk

Thomas Bürkle

Konjunkturumfrage für das E-Handwerk Eine zurückhaltend-positive Stimmung in den E-Handwerken für Baden-­Württemberg konstatiert der Fachverband Elektro- und Informationstechnik/Stuttgart nach Auswertung der aktuellen Herbst-Konjunkturumfrage. Diese zeige ein weiterhin stabiles Geschäftsklima bei einem verhaltenen Blick auf die nächsten sechs Monate. „Die Umfrage bestätigt einmal mehr das E-Handwerk auch in schwierigen Zeiten als stabile und zukunftsgerichtete Branche. So ist die Nachfrage nach Leistungen im Bereich der Erneuerbaren Energie unverändert hoch. Photovoltaik-­Anlagen, Wärme­pumpen oder auch Speichertechnologien erleben durch die in Folge des Krieges rasant steigenden Energiepreise einen Nachfrage-Boom. Die Bewältigung der Heraus­forderung Energiewende bedarf jedoch einer engen Zusammenarbeit der beteiligten Akteure. […] Der verhaltene Blick in die Zukunft ist nachvollziehbar. Unterbrochene Lieferketten sind unverändert in verschiedenen Bereichen die Ursache für Lieferengpässe und Verzögerungen bei der Ausführung von Aufträgen und wirken somit negativ auf die Ertragslage. Einher gehen kurzfristige und sprunghafte Materialpreiserhöhungen, die die Betriebe weiterhin vor große Probleme stellt und einer verlässlichen Kalkulation entgegenstehen. Dass die Branche grundsätzlich optimistisch und zukunftsorientiert gestimmt und auf Wachstum ausgerichtet ist zeigt, dass trotz der unsicheren wirtschaftlichen Gemenge­lage nahezu ein Viertel der Betriebe von steigenden Mitarbeiterzahlen ausgeht“, so FV-Präsident Thomas ­Bürkle. Die detaillierten Umfrageergebnisse wollen wir Ihnen nicht vorenthalten: Die Geschäftslage bewerten 68,6 % der Betriebe mit 'gut' (Frühjahr 2022: 74,3 %), mit 'befriedigend' 25,7 % (Frühjahr 2022: 22,1 %) und 5,7 % mit 'schlecht' (Frühjahr 2022: 3,6 %). Trotz eines leichten Rückgangs bewegt sich der Geschäftsklimaindex mit 81,4 Punkten (Frühjahr 2022: 85,4 Punkte) über der 80 Punktemarke weiterhin auf hohem Niveau. Die gute Auftragslage hält an: 61,1 % der Betriebe gaben an, über Aufträge für mehr als zwei Monate zu verfügen (Frühjahr 2022: 59,4 %). Bei rund der Hälfte dieser ­Betriebe beträgt die Auslastung mehr als vier ­Monate. Der Grund dafür ist dem Fachverband zufolge das gestiegene Interesse an erneuerbaren Energien: „Neben der Einführung der PV-Pflicht in Baden-Württemberg sorgt auch die Unsicherheit bei der Energieversorgung für zusätzliche Nach­frage nach elektrohandwerklichen Leistungen in diesem ­Geschäftsfeld.“ Auch die Umsatzentwicklung ist erfreulich: 49 % der ­Betriebe verzeichnen für die vergangenen sechs Monate steigende Umsätze (Frühjahr 2022: 45,5 %). 38,8 % der Betriebe konnten keine Veränderungen bei den Umsätzen verzeichnen (Frühjahr 2022: 48,0 %) und bei 12,2 % der Betriebe (Frühjahr 2022: 6,5 %) sind die Umsätze gesunken. Allerdings gehen nur 14,3 % (Frühjahr 2022: 31,0 %) der Betriebe davon aus, dass sich die Geschäftslage weiter ­verbessert. Jedoch immerhin 57,1 % (Frühjahr 2022: 60,3 %) erwarten eine Stabilisierung auf dem bisherigen Niveau. 28,6 % (Frühjahr 2022: 8,7 %) prognostizieren eine ­Verschlechterung.