Foto Video Zumstein erreicht im Lockdown seine Kunden über eine Beratungsbox

Es gibt Menschen, die stecken in der Krise den Kopf in den Sand und welche, die haben in solchen Situationen die besten Ideen. Für ein Highlight in der Pandemie sorgt so das Unternehmen Foto Video Zumstein in Bern. Die Schweizer Kollegen, die zudem Filialen in Lausanne und in Neuenburg und zudem das Selbstbedienungsstudio 'photeria.ch' betreiben, haben binnen kürzester Zeit nach Ausrufen des zweiten Lockdowns und der damit einhergehenden Schließung der Geschäfte eine Beratungsbox vor das Ladenlokal gestellt. Über diese konnten sie ihre Kunden direkt und vor Ort beraten. Auf der Website selbst schreiben die Unternehmer:

„Die ausführliche und kompetente Beratung unserer Kundinnen und Kunden liegt uns auch in dieser Zeit besonders am Herzen. Erste Erfahrungen mit dem Click & Collect-Schalter haben gezeigt, dass man ungern auf das Klären einiger Fragen vor oder nach dem Kauf verzichten möchte. Statt sich mit der Situation abzufinden, haben wir eine kreative Lösung für die Beratung vor Ort umgesetzt. Kurzerhand wurde eine Bürokabine in eine Beratungsbox mit Live Videoübertragung umfunktioniert. Wenn Du Fragen zu einem Produkt hast oder Dich beraten lassen möchtest, kannst Du in der Box, die sich direkt vor dem Geschäft befindet, Platz nehmen. Per Videoschaltung können wir Dir weiterhin Kameras und Zubehör zeigen und erklären. Wenn der Kaufentscheid gefällt ist, bereiten wir die neuen Wunschprodukte vor, damit Du diese direkt am 'Click & Collect'-Schalter abholen kannst. Wir freuen uns, Dich in unserer Beratungs-Box begrüßen zu dürfen!“

Wir haben mit Matthias Lehnherr, Geschäftsleitung von Foto Video Zumstein, gesprochen. Er erzählt uns, wie es zu der Idee kam: „Mit dem zweiten Lockdown brauchten wir dringend etwas, um auf uns aufmerksam zu machen. Eigentlich war das ein PR-Gag. Vor unserem Geschäft standen trotz Lockdown immer wieder Leute, die Beratung brauchten. Da haben wir überlegt, wie wir das dennoch sicherstellen können. So kam uns die Vor-Ort-Beratungsidee. Wir sind auf ein Demo-Gerät aufmerksam geworden und haben uns kurzerhand darum bemüht. Wir haben Glück gehabt, dass wir es kurzfristig bekommen haben. Ansonsten dauert es schon mal sechs Wochen, bis so ein Gerät geliefert werden kann. Es handelt sich eigentlich um eine Bürokabine, die für Großraumbüros gedacht ist – wir haben sie dann umfunktioniert und entsprechende Video- und Streaming-Technik eingebaut. In der Box konnten die Kunden über ein iPad mit den Mitarbeitern kommunizieren. Wir haben Montag damit begonnen und konnten sie am darauffolgenden Samstag aufstellen. Das ging alles ganz fix. Das Ganze ist natürlich eine Investition. Aber es ist uns gelungen, unsere Lieferanten mit ins Boot zu holen. So haben uns Canon, Sony, Nikon, Fujifilm, Olympus und Panasonic unterstützt. Am Ende stand sie jetzt sechs Wochen vor dem Ladengeschäft.“

Und welche Erfahrung hat das Geschäft damit gemacht? „Wir haben weite Aufmerksamkeit bekommen. Diverse Zeitungen haben über uns berichtet“, freut sich Lehnherr, dessen Geschäft gemäß den Schweizer Maßnahmen seit letzter Woche wieder öffnen darf. „Die Kunden haben die Box gut angenommen. Sie wurde gut genutzt.“ Nicht zuletzt sicher auch deshalb, weil die Schweizer ihre Beratungsbox in ihrem Newsletter und auf Social Media publik gemacht haben. Die Kollegen haben Kreativität und Spontanität bewiesen und scheuen keine Kosten und Mühen. Sie waren und sind in der Lage, den Kunden das zu geben, was sie in der Krise brauchen. Das wird hoffentlich auch in der Zukunft von der Kundschaft belohnt. Aufmerksamkeit ist ihnen in jedem Fall sicher gewesen. Wir finden das großartig!