Ist das Verschwinden stationärer Läden unabwendbar?

Ist das Verschwinden stationärer Läden unabwendbar? Eine in gewisser Weise provokante Frage, die aber nach Meinung des CIMA-Stadtmarketing-Experten Christian Hörmann dennoch eingeschränkt mit Ja zu beantworten ist. Nicht dass Hörmann allen stationären Geschäften ihr Ableben voraussagen würde, aber manchen eben schon. Die konkrete Situation in Augsburg, wo die Zahl der Passanten in der Innenstadt deutlich zurückgegangen ist, kommentiert er so: „Wenn ein Schuhgeschäft in der Jakobervorstadt schließt und kein Nachfolger gefunden wird, dann muss dies unter dem Aspekt des Zeitgeistes hingenommen werden, auch wenn es mancher so nicht gerne hört.“ Zeitgeist meint in diesem Fall Onlinehandel. Die Digitalisierung, so Hörmann, bedeute eine totale Veränderung: „Wir erleben eine Revolution.“ Hörmanns Rezepte für stationäre Händler sind nicht neu. Der Handel müsse sich auf noch viel mehr weitreichende Neuerungen einstellen. Der „vergleichsweise einfache Kauf im Internet“ habe die Ansprüche der Kunden wachsen lassen. Deshalb müsse die Beratung stimmen und Kunden ein Erlebnis geboten werden. Da wird kaum ein stationärer Händler widersprechen können, aber dass dies in Summe weniger Betriebe werden leisten können als bisher existieren, ist die zwingende Folge dieser „Revolution“.