Perfektion ist Illusion

Perfektion ist Illusion Menschen machen Fehler – doch die meisten versuchen auch im Berufsalltag, sie zu vertuschen. Gelegentlich (die Psychologen nennen das 'Fremd-Attribuierung') schiebt man die Schuld auch (gedanklich oder verbal) einem Kollegen oder dem Chef zu. Man schämt sich wegen des Fehlers. Gerade aber vor Arbeitskollegen und Vorgesetzten möchte man als kompetent und überzeugend gelten. Über Fehlerkultur am Arbeitsplatz wird hierzulande zwar oft gesprochen, aber sie wird nicht gelebt. Laut einer Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young sprechen 66 Prozent der Führungskräfte von einer offenen Kultur, gleichzeitig aber nur 42 Prozent der Mitarbeiter. Aus Angst vor einer Kündigung sprechen 18 Prozent der Mitarbeiter ihre Fehler überhaupt nicht an. Dabei sind Fehler nicht immer schlecht. Sie geben dem Menschen die Chance, daraus zu lernen und das nächste Mal einen anderen Ausweg zu suchen. Sie geben einer Person die Möglichkeit, zu reflektieren und Verantwortung für ihre Fehler zu übernehmen, was wiederum den Charakter stärkt. Und war nicht zuletzt auch die Entdeckung des Penicillins ein sogenannter Fehler?