Gesinnungswandel

Gesinnungswandel Betriebe stehen mittlerweile vor einer großen Herausforderung, denn Lehrlinge sind Mangelware geworden, auch wenn sich die Situation leicht gebessert hat. Im vergangenen Jahr konnten 68 Prozent der Unternehmen alle ihre Ausbildungsplätze besetzen, wie aus einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags hervorgeht. Dennoch aber gibt es zu denken, dass 32 Prozent noch Stellen für Lehrlinge frei haben. Vor Jahren noch suchten sich die Betriebe die jungen Menschen aus, heute ist es genau andersherum. Auf jeden Lehrstellensuchenden kommen, rein rechnerisch, 1,5 Ausbildungsbetriebe. 2018 blieb fast jeder zehnte Ausbildungsplatz in Deutschland unbesetzt. Problematisch ist, dass die Berufswünsche der Lehrstellensuchenden und das Angebot an Ausbildungsstellen teilweise weit auseinanderklafft. Niemand möchte mehr Metzger werden, sondern lieber Tierpfleger. Auf den Top 3 der Ausbildungsberufe stehen – teilweise auch nach Bundesländern verschieden – Büro-Management-Kaufleute, Einzelhandels-Kaufleute und Kraftfahrzeugmechatroniker/in. In Konsequenz daraus müssen sich die Betriebe um Auszubildende bemühen – mit Werbung, Zusatzleistungen und einer höheren Vergütung versuchen die Unternehmen, sich von der Konkurrenz abzuheben. Ob eine bessere Bezahlung allerdings hilft, lässt sich bei einem Blick auf den Friseurberuf nicht bestätigen: Der Ausbildungsberuf hat trotz vergleichsweiser geringer Bezahlung mehr Bewerber/ -innen als Lehrstellen. Dennoch ist das Friseurhandwerk bei der Vergütung eine – wenn auch unrühmliche – Ausnahme. In den allermeisten Branchen wird Ausbildung besser honoriert.