Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht ... Dass Menschen in ihrem Leben mehrere Rollen spielen, wissen wir alle aus Erfahrung. So ist der Chef auch Vater und Sportler, die Arbeitnehmerin auch Mutter zweier Kinder, Ehefrau und Managerin eines Haushalts. Der Arbeitnehmer ist auch Vorstand in einem Verein, Ersthelfer und Bruder von drei Geschwistern. Und der Bewerber ist nicht nur Bewerber, sondern kann auch potenzieller Kunde sein. Diese simple Wahrheit zielt darauf ab, dass ein Bewerber bei guten Erfahrungen im Bewerbungsprozess, selbst wenn dieser nicht erfolgreich verlaufen sein sollte, das Unternehmen in guter Erinnerung behalten wird. Bei negativen Erfahrungen wird er es jedoch in Zukunft meiden. So besagt eine Studie aus Career Builder, 2018, dass 53 Prozent der Bewerber nicht mehr bei einem Unternehmen kaufen würden, wenn sie dort keine Antwort auf ihre Bewerbung erhalten würden und sogar 54 Prozent, wenn nach dem Vorstellungsgespräch mit ihnen nicht weiter kommuniziert wird. Die „Candidate Experience“ zielt auch darauf ab, dass sich neue Mitarbeiter im Unternehmen, Job und der neuen Umgebung wohl und angekommen fühlen, denn laut einer Studie von Stepstone aus 2019 kündigen 46 Prozent in der Probezeit, weil die tatsächlichen Jobinhalte nicht den Erwartungen aus dem Bewerbungsgespräch entsprachen. 33 Prozent kündigten während der Probezeit wegen einer nicht mit den Erwartungen synchronen Unternehmenskultur und 31 Prozent wegen einer unrealistischen Darstellung der Aufgaben im Bewerbungsprozess.