A star ist born

A star ist born Sind auch Sie der Meinung, dass Ihr Mathe-Abitur Ihnen bei Ihrer derzeitigen Arbeit nicht weiterhilft? Zumindest hilft es Ihnen beim Verständnis der neuen Forschungsergebnisse der Forscher Herman Aguinis, Erik Gonzalez-Mulé und Jarry Joo. In fast allen Organisationen sind die Arbeitnehmer und deren Potenzial die wichtigste Ressource des Unternehmens. Deshalb ist die Förderung und Kontrolle von Leistung auch ein Erfolgsfaktor. Bisher ging man davon aus, dass sich die Leistungsbeiträge der Arbeitnehmer in einem Unternehmen im Sinne einer Normalverteilung verhalten. Zur Erinnerung: Die Normalverteilung besagt, dass Werte in einer Verteilung, welche nahe am Durchschnitt liegen, öfter vorkommen als extreme Niedrigst- bzw. Höchstwerte. Doch diese Annahme scheint durch die Forschung der drei Herren wiederlegt. Denn Aguinis, Gonzalez-Mulé und Joo haben herausgefunden, dass die Leistungsbeiträge sich eher im Sinne der Pareto-Verteilung verhalten. Auch hier wieder zur Erinnerung: Paretos grundsätzlicher Gedanke war, dass ein kleiner Teil der Werte für einen überproportional großen Teil des Ergebnisses sorgt. Im Volksmund ist dies auch unter dem Namen 80/20-Verteilung bekannt. Allerdings sind im realen Leben die Zahlen nicht exakt auf 80 zu 20 geeicht. Übersetzt in unsere Annahme heißt das: 20 Prozent der Arbeitnehmer sorgen für 80 Prozent des Outputs. Obwohl sich die Arbeit der drei Herren eher am Bild der Spitzensportler orientiert und auch den Input ignoriert hat (ein Spitzensportler verbringt wahrscheinlich mehr Zeit mit dem Training als ein „Normal“-Sportler), sei die Annahme auch auf alltägliche Jobs zu übersetzen, insbesondere Bankberater, Call-Center-Agenten und Kassierer. Diese „Starpotenziale“ gilt es zu erkennen, zu halten und zu fördern. Doch auch der Rest des Teams ist nicht vernachlässigbar, denn die „Stars“ benötigen den Rückhalt der Kollegen, um in gewohnter Weise 'überperformen' zu können.