Körbe verteilen ist jetzt Arbeitnehmersache Die Zeiten, in denen praktisch nur die Arbeitgeber über die Fortführung oder einer Einstellung entschieden haben, sind vorbei. Immer häufiger sind es die Arbeitnehmer, die dem potenziellen Arbeitgeber absagen. Laut einer aktuellen Studie der Jobplattform StepStone entscheiden sich 29 % der Fachkräfte gegen das Vertragsangebot, das sie am Ende des Bewerbungsprozesses bekommen. Damit führt Deutschland die Rangliste an. In Frankreich brechen nur 15 % und in den Niederlanden 7 % der Arbeitnehmer den Einstellungsprozess von sich aus ab. Das ist auch eine – für Arbeitgeber – unliebsame Folge der wirtschaftlichen Stärke Deutschlands. StepStone befragte für die internationale Studie zwei Jahre lang mehr als 100.000 Teilnehmer, die sich im Befragungszeitraum auf eine Stelle beworben hatten. Die Arbeitgeber sind nicht ganz unschuldig an den Absagen, die sie kassieren. So beklagt jeder zweite Bewerber, dass er 45 Tage nach Versand der Bewerbung noch keine qualifizierte Rückmeldung vom Unternehmen erhalten habe. Die Feedbackquote der Arbeitgeber hat sich seit 2016 sogar um fünf Prozent verschlechtert. Im Wettbewerb um die besten Talente müssen Unternehmen aber schnell sein, denn qualifizierte Fachkräfte haben oft die Wahl zwischen mehreren Angeboten.