Mehrwertsteuer — ein Kommentar von 'mi'-Herausgeber Olaf Weber Die Reduzierung des Steuersatzes scheint an der Ladenkasse des Fachhandels zumeist weitergegeben zu werden. Douglas/Düsseldorf dachte zunächst an eine Coupon-Lösung, ruderte aber nach Kunden- und Lieferanten-Protesten zurück (s. PK 28/20), Damit dürfte der Fachhandel insgesamt wesentlich kundenfreundlicher agieren als etwa die Stadt Krefeld gegenüber ihren Bürgern: Bei Parkautomaten oder Bädereintritten, die in der Regel auch per Automat erhoben werden, soll die Senkung zunächst nicht an die Bürger weitergegeben werden, was 'mi'-Herausgeber Olaf Weber mit deutlichen Worten kritisiert:„Ich möchte einmal jene Finanzbehörde sehen, welche das Argument der Stadt 'Aufwand und Nutzen müssen in einem Verhältnis stehen. Das sehen wir hier als nicht gegeben an' bei einem Unternehmer anerkennen würde. Während aber jede kleinste Verfehlung beim Umgang mit der Mehrwertsteuer spätestens bei der Umsatzsteuerprüfung strenge Sanktionen des Fiskus hervorrufen würde, verfahren Behörden und staatliche Trägerschaften offenbar so, wie es eigentlich jeder vernunftsorientierte Unternehmer in diesem Fall tun würde: Aufwand und Nutzen abwägend den richtigen Schluss ziehen. Die gleiche Freiheit, unsinnige Besteuerungsvorschriften und Verwaltungsakte abzulehnen, wünschen wir Unternehmer uns ebenfalls!“ Bürokratisch ist eine Lösung, wenn sich selbst die Bürokraten nicht dran halten wollen. Man darf gespannt sein, wie hoch die Stadt Krefeld den Dienstleistungsgedanken in anderen Service-Bereichen hält.