Grippeimpfungen in Apotheken
Das Gerangel der ärztlichen Standesvertreter um das alleinige Recht zur Grippeimpfung findet an der Basis kein Gehör – da geht es allein um vernünftige Lösungen: „Wir haben noch Grippeimpfstoffe vorrätig, aus der Notfallreserve kommt wohl noch ein wenig dazu. Wir impfen selbst, und wir teilen unsere Impfstoffdosen mit den Hausärzten in der Nachbarschaft“, beschreibt eine Apothekerin aus Süddeutschland, wie der disziplinenübergreifende kollegiale Umgang abläuft. Sie selbst impft Bürger, die sich sehr über das unkomplizierte und kompetente Impfangebot freuen. Dabei wissen sie und die Ärzte vor Ort: Hier wird keinem ein Geschäft weggenommen, es werden mehr Bürger geimpft. Ebenso sieht es weiter nördlich aus – der Apothekerverband Nordrhein meldet: „Trotz schwieriger Rahmenbedingungen aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit von Grippeimpfstoffen ist das Modellprojekt des Apothekerverbandes Nordrhein e. V. und der AOK Rheinland/Hamburg erfolgreich gestartet. Aktuell wurden bereits 250 Apothekerinnen und Apotheker aus insgesamt 125 Apotheken ärztlich geschult.“ Die Apotheken haben sich auch unter den erschwerten Bedingungen auf ihre Aufgaben in der Impfstoffversorgung fokussiert und vorrangig die Hausarztpraxen beliefert. Alle Arztpraxen seien entsprechend ihrer Vorbestellungen beliefert worden. Leider hören wir aus anderen Regionen, dass Impfstoffe seit Wochen defekt gemeldet sind.
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