Kritik an EU-Regelwerk für 'grüne' Finanzanlagen

Kritik an EU-Regelwerk für 'grüne' FinanzanlagenClemens Fuest und Volker Meier vom ifo InstitutLeibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München kritisieren die Einführung eines EU-Regelwerks für 'grüne' Finanzanlagen: Es reduziere die gesamtwirtschaftliche Leistung und könnte weltweit zu weniger Klimaschutz führen. „Die Taxonomie ist nicht mit anderen klimapolitischen Instrumenten abgestimmt, vor allem untergräbt sie die Effizienzvorteile des CO2-Preises“, meint Fuest. Kritisch sehen die Forscher auch das mögliche Ziel, künftige Regierungen auf Basis dieser EU-Verordnung an eine striktere Umweltpolitik zu binden. Zwar wäre das Kapital langfristig in 'grüne' Investments gebunden, aber die Zahlungsbereitschaft in der Bevölkerung für zusätzliche umweltpolitische Maßnahmen sinke. „Der Emissionsrechtehandel ist als Instrument der Klimapolitik besser als die EU-Taxonomie, die quasi planwirtschaftlich definiert, was 'grüne' Finanzanlagen sind und was nicht“, so Meier. Sinnvoller wäre, wenn die EU die Emissionsrechtezuteilung verknappen würde, um Treibhausgasemissionen zu verringern. In der Taxonomie legt die EU-Kommission Regeln fest, welche Finanzprodukte als 'grün' gelten. Das soll Transparenz für Anleger darüber schaffen, welche Wirtschaftsaktivitäten nachhaltig sind.