Folgen des Ukraine-Krieges für die Elektroindustrie

Folgen des Ukraine-Krieges für die Elektroindustrie Der ZVEI erwartet, dass die direkten Effekte des Ukrainekrieges bzw. der Sanktionen gegen Russland auf den Absatz bzw. Export der Branche vergleichsweise gering ausfallen dürften. Zu Exporten nach Russland und in die Ukraine teilt der Verband mit: „Anders als die gesamten Branchenexporte, die im vergangenen Jahr um 10 % auf einen Rekordwert von 225 Mrd. € gewachsen sind, waren die deutschen Elektrolieferungen nach Russland 2021 um 4 % auf 3,8 Mrd. € rückläufig. Die Ausfuhren in die Ukraine stiegen um 2,5 % auf 0,6 Mrd. €. Der zusammengenommene Anteil der Exporte nach Russland und in die Ukraine an den gesamten Elektroausfuhren ins Ausland lag letztes Jahr bei 2 % (Russland 1,7 % und Ukraine 0,3 %)“. Zu den Importen nach Deutschland von Russland heißt es seitens des ZVEI: „Die deutschen Importe elektrotechnischer und elektronischer Güter aus Russland sind im vergangenen Jahr zwar um ein Drittel auf 0,3 Mrd. € gestiegen. Allerdings machen sie gerade einmal 0,1 % aller Elektroeinfuhren aus. Aus der Ukraine wurden 2021 Elektroprodukte im Wert von 0,6 Mrd. € nach Deutschland importiert (+2,7 %). Ihr Anteil an den gesamten Einfuhren kam damit auf 0,3 %.“ Russland ist also für die Elektro- und Digitalindustrie zum einen kein sonderlich großer Abnehmer. Zum anderen ist das Land in die globalen Wertschöpfungsnetzwerke nicht besonders stark eingebunden. Doch, so der ZVEI weiter, insgesamt werde die Unsicherheit die Geschäfte belasten, Investitionen würden zurückgestellt und der Druck auf die Rohstoff- und Energiemärkte weiter zunehmen. Die gesamten Materialkosten in der Elektroindustrie seien im vergangenen Jahr um fünf Prozent gestiegen (ggü. 2020), im Januar 2022 um 11 Prozent gegenüber Vorjahresmonat. „Es ist zudem zu erwarten, dass sich die Verfügbarkeit bestimmter Rohstoffe verschlechtern wird, auch weil Transportrouten etwa aus Asien von dem Konflikt betroffen sein können.“