'Klimaneutrales Parkhaus' — Web-Seminar veranschaulicht Einsparpotenzial von 92 % durch intelligentes Energiemanagement

„Durch eine moderne LED-Beleuchtung in Kombination mit Bewegungsmeldern lässt sich schon viel Energie einsparen. Doch es geht noch viel mehr. Dafür müssen die LED-Leuchten und Bewegungsmelder in ein durchdachtes Lichtmanagement eingebunden sein. Intelligent gesteuert und gruppiert, ergibt sich dadurch ein Einsparpotenzial von insgesamt 92 %“, – vermutlich gehört dieser Hinweis zu jenen Sätzen, der den meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Gedächtnis geblieben ist. Worum es geht?

Vom 7. bis 11. September veranstaltete Sensor-Spezialist Steinel die 'Dialog-Days 2020'. Fünf Tage lang (!) drehte sich 'online' alles um Sensorik, Licht und die intelligente Vernetzung von Gebäuden. Nicht nur, aber zu erheblichem Anteil auch aus der Perspektive des installierenden Fachhandwerks (vgl. miEI 36/20). Zu den besonders stark frequentierten Web-Seminaren gehörte unter anderem ein Workshop mit dem Titel 'Das klimaneutrale Parkhaus.' Ganz offensichtlich haben die Steinel-Referenten Steffen Matthias und Jan Bürstinghaus mit ihren Ausführungen einen Nerv getroffen! Grund genug für 'markt intern' Elektro-Installation (miEI) genauer hinzuschauen:

Wer gelegentlich ein Parkhaus nutzt, wird die Situation kennen: Direkt nach dem Ausstieg aus dem Fahrzeug dominiert eine wenig attraktive Atmosphäre. Dreckiger Asphalt in Verbindung mit höchst unterschiedlichen Gerüchen dominiert die Wahrnehmung. Hinzu kommt fehlender Lichtkomfort. Er trägt dazu bei, das Sicherheitsempfinden zahlreicher Personen zu beeinträchtigen. Und obwohl die Ausleuchtung in vielen Fällen mangelhaft ist, berichten viele Parkhausbetreiber bei unvermeidbarer Dauerbeleuchtung von einem gigantisch hohen Energieverbrauch. Um den zuletzt genannten Faktoren Einhalt zu gebieten, forciert Steinel in letzter Zeit ganz bewusst den Gedanken des (nahezu) klimaneutralen Parkhauses. Dabei wird eine bestimmte Leuchte zum Hauptdarsteller: Gemeint ist die LED-Sensor-Feuchtraumleuchte aus der Produktreihe RS PRO Connect 5100. Mit den Funktionen 'Grundlicht bei Abwesenheit' in Verbindung mit der automatischen Einschaltung des 'Hauptlichts bei Anwesenheit' lässt sich der vermeintliche Widerspruch zwischen komfortabler Ausleuchtung und vertretbaren Energiekosten weitestgehend auflösen. Dies zeigt sich beispielsweise an einem Referenzobjekt in Zürich:

Das Objekt verfügt über eine Parkgarage mit 360 Parkplätzen. Diese wurde zuvor mit 56-Watt-Leuchtstofflampen beleuchtet. Nutzungsabhängig ließ sich die Beleuchtung zuvor per Präsenzmelder ein- und ausschalten. Im Rahmen einer technischen Renovierung ersetzte der Gebäudebetreiber 344 Leuchtstofflampen durch 240 kabellos vernetzte LED-Sensor-Wannenleuchten des Typs RS PRO Connect 5100 LED. Energetische Vergleichsmessungen zeigen jetzt: Durch die Umstellung auf LED reduzierte sich der jährliche Energieverbrauch zunächst um 42 MWh. Die Schaltung in einen 10 %-Grundlichtmodus bei Abwesenheit nach einer Minute sowie die vollständige Abschaltung nach zehn Minuten beschert dem Anlagenbetreiber zusätzlich eine Energieeinsparung von weiteren 10,3 MWh. Ein Einsparpotenzial von insgesamt 52,3 MWh pro Jahr (!). Gut 80 % dieser Ersparnis lassen sich durch die bloße Umrüstung auf LED-Technik mit Bewegungsmeldern und geringerer Stückzahl erreichen. Weitere (fast) 20 % gehen auf das Konto eines intelligenten Zusammenspiels von Dimmen, Abschalten und Gruppenbildung. Eine Botschaft, die Workshop-Referent Steffen Matthias im Rahmen seines Web-Seminars folgendermaßen auf den Punkt bringt: „Natürlich wussten wir, dass das klimaneutrale Parkhaus irgendwann kommen wird. Aber ganz ehrlich: Dass wir heute schon so nah dran sind, das hat uns dann doch überrascht und natürlich extrem motiviert, im Bereich Parken & Transport weiter auf die Tube zu drücken.“

Gut möglich, dass sich an dieser Stelle aber manch ein Installateur ganz andere Fragen stellt: Nämlich die nach der Komplexität! Wie schwer ist es wirklich, in einem Parkhaus 344 Leuchtstofflampen zu entfernen diese durch 240 LED-Sensor-Wannenleuchten des Typs RS PRO Connect 5100 LED zu ersetzen, um diese Leuchten nach der Montage dann auch noch kabellos miteinander zu vernetzen? Und, braucht man für ein derart anspruchsvolles Lichtmanagement nicht ohnehin Lichtplaner und Systemintegratoren?

Eine abschließende Antwort auf diese Fragen wird es nicht geben. Jedes Projekt ist anders und oftmals liegt die Tücke im Detail. Bei der Montage zeigt sich Steffen Matthias gegenüber den eingeloggten Workshop-Teilnehmerinnen und Teilnehmern vergleichsweise entspannt: „Die RS PRO Connect 5100 LED Feuchtraumleuchten eignen sich gleichermaßen für Neubau und Nachrüstung. Verschiebbare Halterungen erleichtern eine schnelle Montage. In technischer Hinsicht verfügt die RS PRO Connect 5100 LED Feuchtraumleuchte über einen 360°-Sensor mit einer Reichweite von bis zu 10 Metern. Der maximale Lichtstrom der Leuchte liegt bei 4200 lm. Das Hauptlicht lässt sich stufenlos auf einen Wert zwischen 50 % und 100 % justieren. Zusätzlich zu den bisherigen Varianten ist seit neuestem eine Notlicht-Variante erhältlich. Diese ermöglicht im Falle einer unterbrochenen Stromversorgung drei Stunden lang einen Akku-Notbetrieb.“

Die Einstellung der Leuchten und deren Vernetzung erfolgt via Bluetooth direkt per App. Nicht nur bei den Feuchtraumleuchten, denn: Das gleiche Prinzip gilt auch für jene Komponenten, die für die optimale und effiziente Ausleuchtung der Treppenhäuser vorgesehen sind: Gemeint sind die RS PRO Connect-Leuchten der R-Serie. Jeweils mit und ohne Sensor stehen mit 'rund' und 'quadratisch' zwei verschiedene Formen in drei Größen zur Auswahl – zuzüglich Notlicht.

Schwierig? – Es dürfte wohl darauf ankommen, wen man fragt. Aber das Einstellen elektrischer Geräte per App und deren Vernetzung über Bluetooth ist ein Vorgang, der im Zeitalter der Digitalisierung kaum einem Installateur noch schlaflose Nächte bereiten dürfte. Und wenn es doch an einer Stelle einmal hakt, erkennt man einen qualifizierten Großhändler daran, ob er in der Lage ist, kurzfristig zu helfen. Idealerweise durch eigene Fachberater. Kommen diese an ihre natürlichen Grenzen, gibt es immer noch den Hersteller selbst. Steinel ist schließlich kein anonymer Großkonzern, sondern ein mittelständischer Premium-Hersteller aus Ostwestfalen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man dort direkt und ohne Umwege einen qualifizierten Ansprechpartner findet, ist relativ hoch.

Allein für diese Erkenntnis hätte es sich wohl gelohnt, sich Anfang September als Teilnehmer bei den 'Dialog-Days 2020' einzuloggen. Viele Installateure haben davon Gebrauch gemacht. So zieht Steinel-Geschäftsführer Martin Frechen gegenüber miEI ein bemerkenswertes Fazit: „Aus unserer Sicht waren die Dialog-Days ein großer Erfolg. Wir waren von der Anzahl der Besucher auf unserer Website und von den Teilnehmerzahlen an unseren Webinaren überwältigt. Das spricht für die Attraktivität unseres Informationsangebotes. Weil die Inhalte in sechs verschiedenen Sprachen angeboten wurden, konnten wir nicht nur im deutschsprachigen Raum, sondern auch in weiten Teilen Europas viele Interessenten erreichen. Dieser Erfolg bestärkt uns darin, weiterzumachen. Nach den Dialog-Days ist vor den Dialog-Days. Die nächsten Dialog-Days sind für März 2021 geplant. Insgesamt sind wir noch in weiteren Detail-Analysen und werden die Web-Seminare auch in einer Mediathek online stellen.“

Letzteres ist mittlerweile geschehen: Wer bei der YouTube-Suchfunktion 'Dialog-Days 2020 – Web-Seminare' eingibt, landet ohne Umwege bei dem dort eingestellten Informationsangebot. Nicht zuletzt, weil die Info-Veranstaltungen in der Regel nicht länger als 25 Minuten dauern, hält sich der zeitliche Aufwand für eine nachträgliche Teilnahme in Grenzen. Abgesehen von dem hier vorgestellten Beitrag 'Das klimaneutrale Parkhaus' dürften insbesondere folgende Veranstaltungen für das installierende Fachhandwerk relevant sein:

True Presence – Grundlagen und Anwendungen Neue Lichtlösungen für Haus und Garten Neue Licht- und Sensorlösungen für Profis Intelligentere Wohnanlagen. Diese Liste ließe sich noch fortsetzen. Zumal Steinel sich – abgesehen von potenziellen OEM-Partnern – auch an professionelle Lichtexperten aus dem High-End-Segment wendet. Als Stichworte seien hier KNX V3.1. oder DALI 2 genannt. Auch deshalb …

… gilt für Sie: Überlegen Sie genau, inwiefern es sich für Sie oder Ihre Beschäftigten lohnen könnte, sich im Bereich der Sensorik auf den aktuellen Stand zu bringen Nutzen Sie dazu in Pandemie-Zeiten nur die für Sie sinnvollen digitalen Informationsangebote Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass sich der zeitliche Aufwand in Grenzen hält Konzentrieren Sie sich auf solche Angebote, bei denen das Thema von vornherein so eingegrenzt ist, dass man von einer fachhandwerksgerechten Aufbereitung ausgehen kann Vermeiden Sie digitale Diskussionsrunden, bei denen Sie den Eindruck gewinnen, dass es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in erster Linie darum geht, ein belangloses Plauder-Stündchen abzuhalten – für Talkrunden nach dem Prinzip 'Maischberger & Co. für Arme' wäre die von Ihnen investierte (Arbeits-) Zeit einfach zu schade – miEI bleibt für Sie dran'!