Wärme — Wie Viessmann PV+E aus elektrotechnisch geprägten Lösungsansätzen ein ganzheitliches Wärmekonzept entwickelt

'Sinnvolle Lösungen zum Energiemanagement werden sich auf absehbare Zeit wohl auf die Ausstattung eines einzelnen Gebäudes beschränken' – an diese zentrale Erkenntnis aus der 'mi'-Berichterstattung vom 26. März 2019 wird sich vielleicht der eine oder andere Leser noch erinnern (vgl. EI 13/19). Im Umkehrschluss bedeutet diese vordergründig ernüchternde Erkenntnis aber auch: Weil Handwerksbetriebe in der Regel diejenigen sind, die für die Ausstattung von Gebäuden zuständig sind, kann es sich auch für elektrotechnische Fachbetriebe lohnen, das Thema Wärme bereits heute verstärkt in den Fokus zu nehmen.

Zum einen deshalb, weil man für die intelligente Vernetzung eines Gebäudes unter Einbindung von Wärmepumpen, Gas- oder Ölheizungen zwangsläufig einen qualifizierten Fachbetrieb benötigt. Zum anderen aber auch deshalb, weil zeitgemäße elektrische Flächenheizungen in energetischer Hinsicht mittlerweile über ein beachtliches Potenzial verfügen. Einen ganzheitlichen Überblick zu dieser Thematik liefert derzeit beispielsweise die Lösungsbroschüre 'Alternative Energiesysteme ersetzen veraltete Nachtspeicherheizungen'. Herausgeber ist die Viessmann PV+E-Systeme GmbH, ein Tochterunternehmen des Heizungs-Giganten Viessmann. In der Fach-Information heißt es unter anderem wörtlich:

„Nach Schätzungen sind in deutschen Haushalten noch rund vier Millionen Nachtspeicheröfen im Einsatz. Bei den vielfach in Wohnungen ab den 1960er Jahren eingebauten Geräten überwiegen die Nachteile:

Regelung reagiert mit Verzögerung auf veränderte AußentemperaturenHohe Wärmeverluste durch überhitzte Räume Tagsüber Entleerung des Wärmespeichers – abends steht bei Bedarf kaum noch Wärme zur VerfügungHäufiges und teures ZuheizenTeilweise gesundheitsschädliches Asbest in Öfen der 1980er-Jahre.

Bei der Modernisierung überzeugen hier elektrische Flächenheizungen. Sie erzeugen auf Knopfdruck sofort behagliche Wärme mit vielen Vorteilen.“

An dieser Stelle wird manch ein Elektro-Fachmann ins Grübeln geraten. Denn: Jedes Kind weiß sehr genau, dass elektrischer Strom als Energieträger im Vergleich zu allen anderen Erzeugungsarten keineswegs günstig ist – ein durchschnittlicher Strompreis von derzeit 30,5 Cent pro kWh ist schließlich kein Pappenstiel. Weniger bekannt ist allerdings die Tatsache, dass sich die Energiekosten bei einer zeitgemäßen Infrarotheizung – insbesondere im Vergleich zu herkömmlichen Nachtspeicheröfen – in Grenzen halten. Als Begründung für dieses Phänomen hält die bereits erwähnte Viessmann PV+E-Broschüre folgende Hinweise bereit:

„Infrarotheizungen nutzen die Raumhülle und die im Raum befindlichen Gegenstände als Wärmespeicher. Gegenüber Nachtspeicheröfen steht damit eine größere Speichermasse zur Verfügung […] die Anschlussleistung für Flächenheizungen beträgt weniger als die Hälfte. Und je nach Versorgungsgebiet sind günstigere Tarife für den Heizstrom erhältlich.“

Details, die für jeden Elektromeister unmittelbar relevant sein dürften. Denn letzten Endes kann die Planung und Installation einer Infrarotheizung – immerhin ein klassisches elektrotechnisches Produkt – zum idealen Türöffner werden. Gegenüber 'markt intern' konkretisiert dazu Karlheinz Reitze, Geschäftsführer Viessmann PV+E, welcher elektrotechnische Systemgedanke sich hinter diesem Konzept verbirgt:

„Das Funktionsprinzip der Infrarotheizung haben Sie im Vorfeld bereits treffend beschrieben. Mit den Vitoplanar-Flächenheizungen können elektrotechnisch qualifizierte Fachbetriebe bereits heute auf effiziente Infrarotheizungen zurückgreifen. Mit den Varianten EI2, EI3 und EI6 von Viessmann stehen unterschiedliche Abstrahlflächen aus Stahl, aus einfachem Glas oder aus verspiegeltem Glas zur Auswahl. Ergänzend dazu lohnt es sich auch, über den Einsatz elektrischer Heizmatten nachzudenken. Die Vitoplanar EF2-Variante ist auf die spezifischen Anforderungen für Fliesen- und Keramikbeläge ausgerichtet. Bei Parkett- und Laminatböden ist Vitoplanar EF3 die richtige Wahl. Bei jeder einzelnen Vitoplanar-Komponente handelt es sich um ein elektrotechnisches Produkt. Dieser Teil der Wärmeerzeugung ist auf die spezifischen Bedürfnisse jener Fachbetriebe zugeschnitten, die über eine umfassende elektrotechnische Kompetenz verfügen. Insbesondere dann, wenn der dafür benötigte elektrische Strom mit der eigenen PV-Anlage erzeugt wird.“

Mit anderen Worten: Viessmann PV+E hat viel Energie darauf verwendet, ein Baukastensystem zu entwickeln. Fachbetriebe mit hinreichender elektrotechnischer Qualifikation können sich dabei im Vorfeld genau überlegen, welche elektrotechnische Komponenten sie ihren jeweiligen Kunden anbieten möchten: Nur einzelne Elemente als Infrarotheizung? Oder besser in Kombination mit einer Fußbodenheizung in Form elektrischer Heizmatten? Ist es denkbar, für die Stromversorgung dieser Komponenten auf eine vorhandene oder neu zu installierende PV-Anlage zurückzugreifen? Lässt sich bei dieser Form des Eigenverbrauchs der Autarkiegrad der PV-Anlage durch die zusätzliche Implementierung eines Batteriespeichers steigern? Und was hat es eigentlich mit dem Versprechen auf sich, einem Endkunden bereits heute tatsächlich einen Autarkiegrad von 100 % anbieten zu können?

Jedem Inhaber eines Fachbetriebs, der sich diese und ähnliche Fragen schon einmal gestellt hat, dem sei die eingangs erwähnte Lösungsbroschüre 'Alternative Energiesysteme ersetzen veraltete Nachtspeicherheizungen' zur Lektüre empfohlen. Neben leicht verständlich aufbereiteten Hintergrundinformationen zum weiten Feld der Nachtspeicherheizungen befinden sich darin unter anderem anschauliche Systembeispiele zu folgenden Gestaltungsvarianten: Infrarot- und Fußbodenheizung, PV-Anlage, Stromspeicher-System Wärmepumpe und Infrarotheizung Wärmepumpe, Infrarotheizung, PV-Anlage und Stromspeicher-System.

Eine Liste, die sich ganz bestimmt noch fortsetzen ließe! Doch darauf kommt es in der gegenwärtigen Situation (noch) nicht an. Fakt ist: Die Energiewende ist in aller Munde – und dies wird noch lange Zeit so bleiben. Von daher ist das elektrotechnische Fachhandwerk gut beraten, jene Möglichkeiten zu nutzen, die sich darauf für Ihr Gewerk ergeben. Insofern gilt für Sie:

Nutzen Sie die eine oder andere Gelegenheit, um Ihre Möglichkeiten beim Thema Wärme auszuloten Denken Sie daran, dass Ihr Gewerk nicht nur beim elektrischen Heizen und bei der Warmwasserbereitung mit Durchlauferhitzern gefragt ist Für PV-Konzepte und Energiespeicher ist elektrotechnische Kompetenz unverzichtbar und selbst bei einer Wärmepumpe handelt es sich um ein elektrisches Gerät Verfolgen Sie weiterhin die 'mi'-Berichterstattung zur weiteren Entwicklung des Energiemanagements unter Einbindung des elektrotechnischen Fachhandwerks – 'mi' bleibt für Sie dran!