Mittwoch, 02. Juni 2021

Rheinland-Pfalz meldet neuen Spitzenreiter bei der Grundsteuer B

Blogeintrag | Kommentare (0)

Politiker beklagen gerne den Wohnungsmangel und zu hohe Mieten in Deutschland. Schuld sind daran aus deren Sicht meist geldgierige Investoren. Ausgeblendet wird dabei, dass die Politik selbst maßgeblich zu diesen Effekten beiträgt, etwa bei der Festsetzung der Hebesätze zur Grundsteuer. Nach einer aktuellen Erhebung des Bundes der Steuerzahler (BdSt) in Rheinland-Pfalz hat Neuwied den Hebesatz für 2021 um bemerkenswerte 190 Punkte auf 610 Punkte erhöht.

Damit haben die Neuwieder die Spitzenposition in Rheinland-Pfalz inne. Das Gesamtaufkommen der Grundsteuer B lag 2020 nach Angaben des BdSt bei 591 Millionen Euro und somit 18,1 Millionen Euro bzw. 3,2 Prozent höher als in 2019. Trotz der Corona-Pandemie fiel die Steigerung in 2020 deutlich höher aus als noch in 2019, damals waren es 0,5 Prozent.

Im Bundesvergleich können sich Rheinland-Pfälzer aber noch vergleichsweise glücklich schätzen. Die 610 Hebesatzpunkte in Neuwied sind bei weitem nicht der Höchstwert. Der Spitzenreiter liegt in Hessen, Bad Emstal, mit einem Hebesatz von 950 Punkten. Zuvor hatte Offenbach diese Position mit 995 Punkten inne, hat aber den Hebesatz zu Beginn des Jahres auf 895 Punkte gesenkt. Und Berlin glänzt wie auch Städte in Hessen und Nordrhein-Westfalen mit Werten über 800 Punkten. Berlin erhebt derzeit 810 Punkte. Eine Entlastung der Mieter wäre dort ohne jedwede Gesetzesänderung möglich! Aber dann könnte man dort ja nicht mehr so sehr auf die Investoren schimpfen 


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

Zurück zum Blog

Kommentar verfassen

Bitte beachten Sie bei Ihren Kommentaren unsere Netiquette