Donnerstag, 02. März 2023

Bizarres Interview mit Franziska Giffey in den Tagesthemen

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Bereits am 14. Februar hatten wir in unserer Analyse der Berliner Abgeordnetenhauswahl prognostiziert, die SPD werde am Ende des Tages mit der CDU koalieren. Die Gründe dafür lagen an sich auf der Hand. Nun deutet alles darauf hin. Dass diejenigen, die in ihren Prognosen davon ausgingen, Giffey werde an ihrem Stuhl kleben und die Fortsetzung von Rot-Grün-Rot (R2G) proklamieren, ihr Verrat vorwerfen, geschenkt. Dass allerdings jetzt ausgerechnet Ingo Zamperoni in den Tagesthemen Giffey vorwarf, die Entscheidung zur Aufnahme von Koalitionsgesprächen nur aus Interesse an der Fortsetzung der eigenen politischen Karriere zu betreiben, ist schon ein starkes Stück. Waren nicht gerade auch in den ARD-Sendungen zuvor immer Vorwürfe in Richtung Giffey zu hören, sie dürfen auf keinen Fall R2G fortsetzen, an ihrem Stuhl kleben?

Was wollte uns Zamperoni also gestern sagen? Dass die SPD gefälligst der Partei Bündnis 90/Die Grünen den Vorrang einer Koalition mit der CDU einräumen müsse? Oder wäre es Zamperoni lieber, Giffey wäre am Stuhl kleben geblieben, um ihr dies anschließend vorwerfen zu können? Dies alles gipfelte in dem Vorwurf, Giffey rechne sich mit dieser Entscheidung persönlich als Juniorpartner in der ‘Großen Koalition’ mit einem Superministerium bessere Chancen für die Wahl des Abgeordnetenhauses 2026 aus als in einem neuen Bündnis R2G. Sie spare sich Streitigkeiten mit den bisherigen Koalitionspartnern. Bizarrer geht es wohl kaum. Was eigentlich aus Sicht der Berliner Wähler von der Entscheidung zu halten ist, kam aus unserer Sicht gar nicht in dem Interview vor. Was dies noch mit Berichterstattung über die Entscheidung der Berliner SPD zur Aufnahme (!) von Koalitionsgesprächen mit der CDU zu tun hat, erschließt sich uns nicht.


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (0)

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