Dienstag, 25. Oktober 2022

Mittelstandsverbund beurteilt mögliche dritte staatliche Hilfe für Galeria Karstadt Kaufhof skeptisch

Blogeintrag | Kommentare (1)

Vergangene Woche hatten wir uns klar gegen ein drittes Rettungspaket für den Konzern Galeria Karstadt Kaufhof (GKKausgesprochen. Während der Wirtschaftsrat der CDU sich ebenfalls kritisch positioniert hat, wollte sich die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) auf ‘mi’-Anfrage nicht dazu äußern. Der Mittelstandsverbund dagegen hat sich nicht gescheut, klar Position zu beziehen. Hauptgeschäftsführer Dr. Ludwig Veltmann betont gegenüber ‘mi’:ֹ

„Es ist schon mehr als erklärungsbedürftig, wieso der wohlhabende Gesellschafter von GKK nicht persönlich für eine Überbrückungsleistung in seinem Unternehmen sorgt, sondern sich einen schlanken Fuß macht und den Steuerzahler voll ins Risiko schickt. Wenn er offenkundig schon den Glauben an die Zukunftsfähigkeit seines Unternehmens verloren hat, was ist dann von diesem noch zu erwarten? Und wie darf man die zahlungsbereite Haltung der öffentlichen Hand bei GKK all jenen mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmern erklären, die mit gebeutelter Eigenkapitaldecke sowie angesichts gewaltiger Energiepreise und drastisch steigender Material- und Waren-Einstandskosten mit dem Rücken an der Wand stehen und schon viel zu lange vergeblich auf mehr als gerechtfertigte öffentliche Unterstützung warten?“

Wir können uns nur wiederholen: Wirtschaftsminister Dr. Robert Habeck hat hier die Chance, sein lädiertes Image zu verbessern, indem er den Bundeskanzler und den Bundesfinanzminister überzeugt, dass es diesmal keine Staatshilfe mehr geben darf. Es wäre schön, wenn sich deutlich mehr Verantwortliche in Politik und Verbänden klar dazu bekennen würden. Sonst bleibt die betonte Bedeutung der mittelständischen Betriebe für unsere Gesellschaft mal wieder pures Gerede


Verfasst von: Frank Schweizer-Nürnberg | Kommentare (1)

Zurück zum Blog
#1 Leserkommentar
von S. Wolter, 26.10.2022 17:36

<p>Sie haben völlig Recht. Ich bin seit 40 Jahren im Einzelhandel. Noch nie habe ich ein so unfähiges Chaos erlebt wie nach der Fusion. Es ging nur um Standorte, nie um den Handel.<br /> Keinen Cent mehr! Das wäre verbranntes Geld!!!</p>

Kommentar verfassen

Bitte beachten Sie bei Ihren Kommentaren unsere Netiquette