Mittwoch, 07. September 2022

Ein Ende der schlechten Stimmung der Verbraucher ist nicht in Sicht

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Wie angesichts der Nachrichtenlage und der wirtschaftlichen Entwicklung nicht anders zu erwarten war, hat sich die Verbraucherstimmung im September nach dem Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland (HDE) erneut verschlechtert. Der Indexwert erreichte nach dem schon historischen niedrigen Wert im August einen neuen historischen Tiefststand. „Eine Trendumkehr“, so die bittere Botschaft des HDE, „ist nicht in Sicht, sodass die nächsten Monate voraussichtlich von Konsumzurückhaltung geprägt sein werden“.

Der pessimistische Blick der Verbraucher auf die gesamtwirtschaftliche Situation decke sich mit dem der Unternehmen, bewertet der HDE die Ergebnisse. Noch vor einem Jahr seien die konjunkturellen Erwartungen der Verbraucher deutlich besser ausgefallen. Auch bei den eigenen Einkommenserwartungen halte der Negativtrend an. Sie gingen sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Hinzu komme, dass sich das verfügbare Haushaltseinkommen mit steigenden Lebenshaltungskosten verringere. Somit bleibe Verbraucherinnen und Verbrauchern weniger Geld für den privaten Konsum.

Dass in den kommenden Monaten mehr Geld für die Lebenshaltung benötigt wird, zeigt sich nach Angaben des HDE auch in der Entwicklung der Anschaffungs- und Sparneigung. Die Anschaffungsneigung der Verbraucher gehe weiter zurück und falle ebenfalls auf ein neues Allzeittief. Größere Beträge beiseitezulegen und zu sparen, sei nicht geplant. Zwar rechneten Verbraucherinnen und Verbraucher in nächster Zeit mit einem Nachlassen der Preisanstiege, doch die derzeitige Konsumzurückhaltung werde voraussichtlich anhalten. Eine spürbare Verbesserung der Verbraucherstimmung werde sich daher vermutlich nicht vor dem Frühjahr des nächsten Jahres zeigen.

Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 1.600 Personen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.


Verfasst von: markt-intern Verlag | Kommentare (0)

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